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Alternative Investments Hedge-Fonds im Ucits-Mantel Verkaufsschlager 2016?

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Weniger offensiv legt der Loys Global L/S an, seine Volatilität beträgt nur 4,8 Prozent. Der Fonds profitiert von steigenden Kursen, soll aber dank seiner Short-Positionen das defensivste Angebot der Oldenburger Fondsboutique Loys sein, wie Vorstand und Fondsmanager Ufuk Boydak erläutert: „Der Loys Global L/S strebt eine moderate Aktien-Performance bei geringerer  Volatilität an, ohne dabei signifikanten Rücksetzern ausgesetzt zu sein. Aktien werden mit Aktien gesichert, weshalb wir den Fonds als strukturell risikoärmer ansehen.“

Das klappt gut, selbst marktneutrale Fonds wie der Gam Star European Alpha, die vollkommen unabhängig vom Börsengeschehen laufen sollen, weisen oftmals keine besseren Risikokennziffern auf. Schützen die Fonds auch vor scharfen Korrekturen? Im Sommer 2015 sorgten einsetzende Turbulenzen wie aktuell zum Jahresstart für einen Stresstest, Investoren sahen sich mit kräftigen Kursverlusten und sprunghaft  steigender Volatilität konfrontiert.


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Der größte Abschwung des Euro Stoxx 50 betrug bis Ende August gut 18 Prozent. Ucits-konforme Long-short-Aktienfonds verloren in der Spitze nur 6,9 Prozent, Portfolios mit europäischem Anlagefokus sogar nur 5,2 Prozent. Busack ist sich sicher: „Der August lieferte einen weiteren Beweis dafür, dass alternative Aktienstrategien die Auswirkungen derartiger Drawdowns im Portfolio mindern können.“ Die Volatilität des Aktienmarkts habe sich auf 23 Prozent, die der Long-short-Aktienfonds lediglich auf 6 Prozent belaufen.

Zum Jahresauftakt 2016 konnten alternative Aktienstrategien ihre Abwehrkräfte abermals demonstrieren. Der Loys Global L/S gab zum Beispiel in den ersten zwei Wochen des Jahres nur rund ein Prozent nach, der Weltaktienindex MSCI World verlor dagegen mehr als 9 Prozent.

Solche Ergebnisse überzeugen professionelle Anleger. Ihr Interesse an Investments, die sich möglichst unabhängig von Aktien- und Rentenmärkten entwickeln,  nimmt laut einer Studie von Natixis Global Asset Management weltweit zu. Demnach erwarten institutionelle Investoren, dass politische Ereignisse, Chinas Konjunkturschwäche sowie steigende Zinsen zunehmende Unruhe an den Finanzmärkten hervorrufen werden.

Profis wollen Alternativen

Daraus schlussfolgern die Profianleger, ihre Investments breiter diversifizieren und einen größeren Teil auf alternative Lösungen setzen zu müssen. „In Zeiten politisch geprägter Börsen wird es immer schwieriger, diversifizierende Bausteine für ein Portfolio zu finden“, bestätigt Daniel Lösche, Investment-Analyst bei Schroders. Diese Tendenz zeige sich bereits seit Beginn der Finanzkrise und dürfte auch in Zukunft  anhalten, so Lösche.

Die Korrelation zwischen Aktien und Renten steige gerade in turbulenten Phasen an: „Ein Problem, das Anleger künftig mehr und mehr fordert. Denn wer ein ausgewogenes Depot will, kann sich nicht mehr allein auf eine reine Mischung aus Aktien und Renten verlassen.“

Alternative Aktienfonds können der richtige Weg zu dieser goldenen Mitte sein. Die jüngsten Börsenturbulenzen haben sie mit geringeren Kursverlusten als konventionelle Portfolios überstehen können. Der dramatische Auftakt 2016 dürfte den Trend zu breit gestreuten Investments weiter befeuern.

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