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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:20 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 6 Minuten
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Altersvorsorge Wie kann man mit ETFs Vermögen aufbauen?

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Gebühren reduzieren

Im Rahmen der nicht geförderten privaten Altersvorsorge könnte ein ETF-Sparplan auf den Index gewählt werden. Das Resultat: Bei angenommenen Gesamtkosten von 0,3 Prozent hätte der Anleger immer noch eine Rendite von 7,4 Prozent pro Jahr erzielt und so ein Altersvorsorgevermögen von 754.463 Euro aufgebaut.

Falls der Vorsorgesparer jedoch nicht nur auf einen ETF setzen möchte, sondern zudem eine Managementleistung auf Portfolioebene wünscht, steigen zwangsläufig die Kosten. Gerade bei staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten ist ein solches Management in der Regel ohnehin obligatorisch. „Aber auch wenn der Anleger auf die Vorteile einer Altersvorsorgelösung wie etwa einer Versicherung nicht verzichten möchte, kann er immer noch durch die Wahl kosteneffizienter Instrumente wie ETFs die Gebührenbelastung reduzieren“, unterstreicht Wiedenmann.

Für ein solches Altersvorsorgeprodukt werden in der IVA-Studie jährliche Kosten von 1,2 Prozent für den Produktmantel und 0,2 Prozent auf Produktebene unterstellt. Der Vorsorgesparer aus dem Beispiel hätte dann bis zu seinem Renteneintritt ein Vermögen von insgesamt 504.067 Euro aufgebaut.

Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass eine derartige (Versicherungs-)Vorsorge neben den rein monetären Ergebnissen auch andere Vorteile bietet.

Rendite erhöhen

„Fallen allerdings hohe Schachtelgebühren an, weil das Vorsorgeprodukt eine aufwendige Managementleistung enthält, und wird zudem in aktiv verwaltete Fonds statt in ETFs investiert, können durchaus Kostenquoten deutlich oberhalb von 3 Prozent entstehen. Und das könnte die erzielbare Rendite reduzieren“, unterstreicht Wiedenmann.

Und je länger der Anlagezeitraum ist, desto stärker wirkt die Durchschlagskraft des Zinseszinseffekts – wie Wiedenmann an einem Rechenbeispiel verdeutlicht: „Bei einem klassischen Altersvorsorgeprodukt mit einer jährlichen Kostenbelastung von 3 Prozent bleibt im angeführten Beispiel eine jährliche Rendite von 4,7 Prozent. Die erwirtschafteten Erträge über die 35 Jahre wären dann nicht einmal halb so hoch wie bei einem ETF-Sparplan.“

Es kommt hinzu: Viele Altersvorsorgeprodukte enthalten heute eine Kapitalgarantie, sei es, weil diese obligatorisch ist (etwa bei der staatlich geförderten Riester-Rente), sei es, weil sie sich traditionell immer noch besser verkaufen lassen.

Aufgrund dieser Garantie-Komponenten müssen die Produkte jedoch deutlich konservativer anlegen, was bei zusätzlichen hohen Gebühren die Renditeaussichten zusätzlich beeinflusst.

Die Anbieter haben zum Teil in den vergangenen Jahren allerdings bereits auf dieses Kostenproblem reagiert. ETFs haben in die unterschiedlichen Segmente der Altersvorsorge Einzug gehalten, auch wenn der Vorsorgesparer nicht überall aktiv seine Fonds auswählen kann.