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Aktualisiert am 27.01.2020 - 14:40 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 2 Minuten

Altersvorsorgegeschäft der DWS profitiert von der Finanzkrise

Klaus Kaldemorgen, DWS
Klaus Kaldemorgen, DWS

Knapp eine Million Riesterverträge verwaltet das Unternehmen nach eigenen Angaben, darunter sind 540.000 vergangenes Jahr abgeschlossene Neuverträge. Mit einem Marktanteil von 36 Prozent im Fondsriestermarkt und 32 Prozent im Versicherungsriestermarkt sei 2008 das beste Jahr der DWS im Altersvorsorgemarkt gewesen. Im vierten Quartal, als die Krise ihren Höhepunkt erreichte, konnte die Gesellschaft ihren Marktanteil im Fondsriesterneugeschäft sogar auf 43 Prozent erhöhen. Ganz anders steht es mit den Geldmarktfonds der Deutsche Bank Gruppe: Mit 14 Milliarden Euro verzeichnet das Unternehmen dort überdurchschnittlich hohe Mittelabflüsse. Im Gesamtjahr 2008 flossen aus diesem Segment mehr als 25 Milliarden Euro ab, 19 Milliarden davon allein im vierten Quartal. Als Begründung führt DWS die Insolvenz von Lehman Brothers und den Vertrauensverlust seitens der Anleger an. Zurückgeführt wird die Flucht aus diesen Produkten aber auch auf die steuerlichen Änderungen für kursgewinnorientierte Geldmarktfonds, die Garantieerklärung der Bundesregierung für Einlagen und dem hohen Refinanzierungsbedarf der Banken. Eigenes Verschulden räumte das Management dagegen bei der Erklärung der schlechten Entwicklung des Fonds mit eingeschränktem Anlageuniversum DWS Investa (WKN  847400), der 4,7 Prozent hinter seiner Benchmark lag ein. „Die Underperformance ist in diesem Fall auf unsere Entscheidung zurückzuführen, VW-Aktien nicht zu kaufen“, erklärte der Sprecher der DWS-Geschäftsführung Klaus Kaldemorgen. Die großen internationalen Aktienfonds der DWS mit breitem Anlagehorizont wie zum Beispiel DWS Akkumula (WKN 847402), DWS Vermögensbildungsfonds I (WKN 847652) oder DWS Top Dividende (WKN 984811) haben dagegen im Jahr 2008 ihre Vergleichsindizes geschlagen. Die Abgeltungssteuer habe zu einer Stabilität des Nettomittelaufkommens in Aktienfonds beigetragen, so Kaldemorgen weiter. Trotz außergewöhnlich hoher Verluste an den internationalen Aktienmärkten flossen nur drei Milliarden Euro aus Aktienfonds der Gesellschaft ab. In den DWS-Rentenfonds ist es im gesamten Jahr 2008 indessen zu keinen nennenswerten Ausfällen gekommen. Jedoch habe man auch in diesem Bereich Lehren aus der Entwicklung der Finanzkrise gezogen. Mit neuen Rentenfonds, die auf ein Laufzeitende hin gemanagt werden, habe man ein Produkt entwickelt, das dem Zielkonflikt bei den Renteninvestments – tägliche Verfügbarkeit und stabil höhere Rendite als bei Staatsanleihen – Rechnung trägt. „Seit Auflegungsdatum Ende Januar haben wir mit unserem Fonds DWS Renten Direkt 2013 (WKN DWS0T0) bereits knapp 600 Millionen Euro einsammeln können“, erklärt Stephan Kunze, Mitglied der DWS-Geschäftsführung und Leiter der DWS in Europa. Außerdem kündigte das Unternehmen an, die Verwaltungsgebühren für seine Rentenfonds zu senken. Eine weitere Auswirkung der Krise: Das Geschäft der DWS hat sich deutlich zugunsten des Heimatmarktes verschoben. Über 77 Prozent des verwalteten Vermögens entfallen auf Deutschland. Ein Jahr zuvor waren es noch 71 Prozent.

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