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Am Puls der Zeit Wie Themen-Aktienfonds sich über die Jahre verändern

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Grundsätzlich sollte ein Themenaktienfonds den Anspruch haben, für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte attraktiv zu sein. Folglich muss ein Anlagethema so definiert werden, dass es einerseits breit genug ist, unterschiedliche Teilbereiche eines Themas abzudecken, und andererseits über eine ausreichende Zahl von Titeln verfügt, in die man investieren kann.

Ein Modellfall für ein Anlagethema, das langfristig sein Performancepotenzial behalten hat, ist das Thema Wasser. Die ersten Anlagefonds für Aktien aus der Wasser-Wertschöpfungskette kamen zu Beginn dieses Jahrtausends auf den Markt und haben während dieser Zeit nicht an Aktualität und Attraktivität der Erträge eingebüßt. Auch die damalige Unterteilung in drei Subthemen Wasserversorgung, Wassertechnologie und Umweltdienstleistungen besitzt unverändert Gültigkeit.

Wasserfonds wird zum Technikfonds

Was sich jedoch unterhalb dieser Oberfläche getan hat, ist beachtlich. Das investierbare Universum von Aktien aus dem Wasserbereich hat sich sowohl verbreitert als auch in seiner Struktur verändert. In der Frühphase bestand das Universum zum überwiegenden Teil aus Wasserversorgungsunternehmen aus den Industriestaaten, der Anteil von Emerging Market-Unternehmen war verschwindend gering. Dies verlieh einem Wasserportfolio eine sehr defensive Note. Zwischenzeitlich hat sich die Zahl der börsennotierten Wasserversorger durch Fusionen und Übernahmen reduziert, auf der anderen Seite sind zahlreiche Wassertechnologieunternehmen auf den Markt gekommen. Dadurch hat sich das Gravitationszentrum der Wasser-Strategie von extrem Value-orientiert hin zu einer Kombination von Wachstum und Stabilität verschoben. Der Fondsmanager muss einer Veränderung des Charakters in seinem Anlagethema Rechnung tragen, indem er das sich verändernde Risiko bei der Zusammenstellung des Portfolios berücksichtigt.

Neben diesem Beispiel für eine graduelle Evolution eines Themas gibt es auch eine Reihe von Beispielen, bei denen sich das Investmentuniversum oder das Anlagethema so verändert haben, dass die bisherige Anlagestrategie nicht mehr zukunftsfähig war. Eine Fondsgesellschaft kann, wenn die Zukunftsaussichten nicht mehr attraktiv sind, den Fonds natürlich einfach schließen und die Mittel an die Anleger zurückzahlen. Die zielführendere Alternative hierzu ist jedoch eine Modernisierung des Anlagethemas und somit eine Anpassung an neue Realitäten. Dadurch lässt sich der Zugang zu langfristigem Wachstum erhalten, und der Anleger investiert auch weiterhin in künftige Profiteure des Wandels.

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