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Am Scheideweg im Dezember Wie Draghi und Yellen „Währungs-Ping-Pong“ spielen

Diese Einschätzung vertreten einige Volkswirte nach Andeutungen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank am vergangenen Donnerstag, als Draghi für die nächste Ratssitzung im Dezember frische Konjunkturmaßnahmen in Aussicht gestellt hat. Der Dezember hatte sich zuvor bereits als Knackpunkt in der Debatte um die Frage erwiesen, ob die Fed-Notenbankchefin Yellen den Leitzins erstmals seit 2006 anheben wird.

Im Ergebnis hat das zur Folge, dass im letzten Monat des Jahres, in dem traditionell Ruhe einkehrt, zwei der wichtigsten Entscheidungen des laufenden Jahres anstehen, die sich weltweit auf Wechselkurse, Anleihen und Aktien auswirken werden. Das Ergebnis wird entweder das seit langem erwartete Auseinanderdriften der Geldpolitiken dies- und jenseits des Atlantiks sein oder eine gemeinsame Verlängerung der Politik des lockeren Geldes.

Wie der Euro zum Dollar in den kommenden Wochen notiert, ist ein entscheidender Faktor für Anleger, die versuchen, das Ergebnis abzuwägen. Nach Draghis Andeutung von Stützungsmaßnahmen am Donnerstag war die Gemeinschaftswährung zum Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten abgesackt. Die Talfahrt setzte sich am Freitag fort. Währungs-Ping-Pong zwischen Fed und EZB "Es gibt diese Art von Währungs-Ping-Pong zwischen der Fed und der EZB und sie werden es noch etwas länger weiter spielen", sagte Nick Kounis, Leiter Makro Research bei der ABN Amro Bank in Amsterdam. Nach Ansicht von Kounis hatte die Entscheidung der Fed im September, ihre Leitzinsanhebung aufzuschieben, dazu beigetragen, den Dollar gegenüber dem Euro zu drücken. Das wiederum führte zu einer Verteuerung der Exporte aus dem Euroraum, während sich die Importe verbilligen. Draghi war dadurch gezwungen, eine noch laxere Geldpolitik beim nächsten EZB Ratstreffen am 3. Dezember in Erwägung zu ziehen.

Wenn Draghi handelt und den Euro schwächt, dann würde wohl die Wahrscheinlichkeit eines festeren Dollars die Abwägungen auf der Seite der Fed beeinflussen, die zwei Wochen danach berät, erklärte Kounis.

"Das von der EZB gesetzte Signal macht eine Fed-Zinserhöhung im Dezember weniger wahrscheinlich, indem es den Dollar gegenüber dem Euro wieder aufwerten lässt und zu einer Anspannung der Lage an den US-Finanzmärkten führt", sagte Krishna Guha, Vize-Präsident bei Evercore ISI in Washington.

Wenn im Gegensatz dazu die Aktienmärkte im Rückenwind der EZB weltweit weiter klettern, dann könnte es der Fed "ein wenig Vorwand dafür liefern, die erste Zinserhöhung abzufeuern", sagte Steve Barrow, Leiter G-10-Devisenstrategie bei Standard Bank Group in London. Das wäre der Beginn einer neuen Ära, in der die welt

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