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Analyse: Die stabilsten Krankenversicherer

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2. Entwicklung der Vollversicherten-Zahlen 2011

Betrachtet man die Entwicklung der Vollversicherten bei den einzelnen Gesellschaften, zeigen sich unterschiedliche Ergebnisse.
Einen deutlichen Zuwachs konnten erneut die Hanse-Merkur mit 18,02 Prozent, die R+V mit 13,04 Prozent sowie der Deutsche Ring mit 8,59 Prozent verzeichnen. Zu beachten sind dabei die unterschiedlichen Wachstumsstrategien der einzelnen Unternehmen.

Beispiel Hanse-Merkur

Die Hanse-Merkur setzt weiter konsequent auf Low-Budget-Tarife. So bezeichnet sich die Hanse-Merkur zwischenzeitlich selbst als Grundschutzversicherer. Betrachtet man die Zahlen genauer, stellt man fest, dass der Hamburger Versicherer von 2007 bis 2011 um 82 Prozent an Vollversicherten zugelegt hat. Gemessen am Bestand 2007 von 112.000 Personen wuchs die Hanse um 92.000 Personen auf 204.000 Personen in 2011. Im Schnitt waren das 16 Prozent beziehungsweise rund 18.400 Personen pro Kalenderjahr. Bei 140.000 Nichtzahlern, wovon nach Aussagen von Branchenkennern zusammen knapp die Hälfte auf die Versicherungsgesellschaften Central und Hanse-Merkur entfallen sollen, ein teures Geschäft.

Analysiert man die Branchenentwicklung anhand der Zahlen des PKV-Verbandes, muss ein Teil des Versichertenzuwachses auch aus den Beständen anderer PKV-Unternehmen (Stichwort „Umdeckung durch Stallwechsel“) resultieren. Diese Low-Budget-Strategie kann auf Dauer genauso gefährlich sein, wie das Aushöhlen von qualitativen Beständen anderer Marktteilnehmer.

Hochleistungstarif können problematisch sein – der Fall Mannheimer

Problematisch kann auch das Thema „Hochleistungstarife“ sein, wie eine Studie des Beratungshauses Premium-Circle zeigt. Die Studiengewinnerin Mannheimer liegt 2011 mit einer Nettoverzinsung von 2,4 Prozent am Schluss der Tabelle und weist im Fünf-Jahres-Schnitt in der Wachstumskennzahl ein negatives Ergebnis (Verlust an Bestandskunden) aus. Hochleistung muss durch hohe Tarifbeiträge bezahlt und von einem wirtschaftlich starken Unternehmen getragen werden.

Die Mannheimer wurde 2012 von der stärkeren Continentalen übernommen. Sobald die Integration abgeschlossen ist, haben die Kunden der Mannheimer den Vorteil: Zugang zu allen verkaufsoffenen – und für den Verkauf geschlossenen Tarifen der Conti.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Die derzeit verkaufsoffenen Tarife der Conti sind vom Inhalt her nicht auf dem Niveau der Tarifinhalte der Mannheimer. Deshalb gilt für den mündigen Verbraucher: Augen auf beim Tarifwechsel nach § 204 VVG.

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