LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 4 Minuten

Analyse: Riester-Rente ist ein tragender Pfeiler der Alterssicherung

Seite 2 / 2

Allerdings setze das voraus, dass Europa aus der Krise finde. Gerade für die Altersvorsorge wäre es problematisch, wenn der Abbau der hohen Staatsverschuldung auf dem Weg finanzieller Repression erfolgte.

„Interventionen wie die Ausgabe von Zwangsanleihen, aufsichtsrechtliche Regeln, die die Aktienanlage verteuern, und Bestrebungen, die Verzinsung von Staatsanleihen längerfristig unter das Niveau der Inflationsraten zu bringen, müssten die Attraktivität des Vorsorgesparens zwangsläufig mindern. Damit wäre auch die Garantie des Nominalwerterhalts der eingezahlten Beiträge, die die Riester-Rente auszeichnet, entwertet.“ Dieses Risiko solle aber nicht überzeichnet werden. Es gehöre zum Auftrag der Europäischen Zentralbank, die derzeit zur Stabilisierung der Finanzmärkte notwendigerweise geschaffene Liquidität mit dem Abklingen der Krise wieder einzusammeln.

Absenkung des Rentenniveaus um 16 Prozent

Bei realistischen Erwartungen bleibe die Riester-Rente ein tragender Pfeiler der Alterssicherung in Deutschland und als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung unverzichtbar. Obwohl die Rentenkassen derzeit gut gefüllt sein mögen, gäbe es keine Spielräume, die im vergangenen Jahrzehnt zu Recht beschlossene Absenkung des Rentenniveaus um 16 Prozent bis 2030 zurückzunehmen.

„Die Riester-Rente kann – auch aus heutiger Sicht – wesentlich dazu beitragen, die aus den Einschnitten resultierende Rentenlücke zu schließen. Dies heißt aber nicht, dass die Riester-Rente nicht noch verbesserungsfähig ist. So deutet eine aktuelle Studie des Münchener Forschungsinstituts MEA darauf hin, dass die relativ hohe Quote gekündigter oder ruhender Riester-Verträge durch Verbesserungen bei Beratung, mehr Transparenz und vor allem auch finanzieller Bildung der Riester-Sparer nachhaltig vermindert werden könnte“, heißt es weiter im Bericht.

Zwangsversicherung ist kritisch

Zweischneidig sei hingegen die Forderung nach einer Versicherungspflicht. Bei einem Obligatorium möge zwar ein Teil der von manchen kritisierten Kosten für den Vertrieb der Riester-Produkte entfallen. Die Nachteile für die Verbraucher lägen aber auf der Hand: Geringere Produktauswahl, weniger Wettbewerb und vor allem Verlust an Freiheit bei der Einkommensverwendung. Der Staat wäre außerdem mit erheblichen Zusatzkosten für die notwendige Unterstützung aller Geringverdiener konfrontiert.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion