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Analyse von Finanztest Nur 6 Prozent geschlossener Fonds erfüllen ihre Gewinnprognose

Quelle: Stiftung Warentest
Quelle: Stiftung Warentest
Investitionen in Sachwerten sind aufgrund der langfristigen Niedrigzinsen en vogue. Geschlossene Fonds versprechen Investoren stabile Rendite, können die Erwartungen laut der Finanzzeitschrift „Finanztest“ aber oft nicht erfüllen.

Finanztest verglich die jeweils in Prospekten versprochene Rendite mit der tatsächlich erwirtschafteten und stellte fest: Nur 6 Prozent der geschlossenen Immobilien-, Umwelt-, Schiffs- und Medienfonds haben - gemessen an der investierten Summe - ihre Gewinnprognose erfüllt. 25 Prozent verfehlten dagegen ihre Prognose, schrieben aber zumindest Gewinne. Und immerhin 69 Prozent der untersuchten Fonds schafften auch das nicht: Sie bescherten ihren Anlegern Kapitalverluste.

Dazu Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des BSI Bundesverbands Sachwerte und Investmentvermögen: „Die Tatsache, dass die von Finanztest genutzte Datenbank mehr als 10.000 Fonds listet, davon aber weniger als 1.200 Fonds in die Auswertung eingeflossen sind, finden wir methodisch fragwürdig. Allein unsere Mitglieder haben derzeit über 2.000 Fonds under Management. Ein weiterer irritierender Punkt ist, dass bestimmte Sparten wie Flugzeugfonds, Containerfonds oder Fremdwährungsfonds wie etwa US-Immobilien-Beteiligungen in der Betrachtung komplett außen vor geblieben sind.“

Für den Test wurden laut „Finanztest“ 1.139 geschlossene Fonds untersucht, die ab 1972 aufgelegt wurden. 666 davon waren schon wieder aufgelöst worden, da die Zielprojekte bereits abgeschlossen waren. Bei 473 noch laufenden Fonds verglichen die Tester bisherige Ausschüttungen und Kurse, zu denen Fondsanteile zuletzt an der Zweitmarktbörse zu haben waren. Daher verschieben sich diese die Ergebnisse in Zukunft möglicherweise noch nach oben oder unten.

Laut Analyse von „Finanztest“ mussten Anleger einen vollständigen Verlust oder Abstriche in Teilbereichen bei 57 Prozent der Immobilienfonds, 62 Prozent der Umweltfonds, 81 Prozent der Schiffsbeteiligungen und 96 Prozent der Medienfonds hinnehmen. Statt wie in den Prospekten versprochen einen Gewinn von knapp 15,4 Milliarden Euro zu liefern, bereiteten die Fonds gemäß „Finanztest“-Analyse ihren Anlegern 4,3 Milliarden Euro Verluste. Eric Romba bemängelt an der Vorgehensweise: „Dadurch, dass bei der Finanztest-Studie keine Vor- und Nachsteuereffekte berücksichtigt werden, ergibt sich ein vollständig verzerrtes Bild. Von 1972 bis in die 2000er Jahre hinein waren die Steuervorteile für Investoren wie etwa die Sonder-AfA-Ost eine sehr wichtige Komponente bei geschlossenen Fonds. Das kann man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.“ Die historische Renditeberechnung hält Romba bei geschlossenen Fonds aufgrund der Datenlage für sehr schwierig. „Der BSI arbeitet seit geraumer Zeit daran, hier zumindest für seine Mitglieder eine lückenlose Darstellung zu ermöglichen. Schnellschüsse bringen da gar nichts. Wenn es einfach wäre, hätten wir es schon längst.“


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