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Anders als in Dänemark Negativzinsen funktionieren im Euroraum nicht

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Bei den Banken sind zwar die Erträge aus dem Kreditgeschäft gesunken, doch konnten sie davon profitieren, dass es weniger notleidende Darlehen gibt und die Finanzierungskosten niedriger sind. Auch sind die Kunden dazu übergegangen, Mittel aus Einlagenkonten in Produkte zur Vermögensverwaltung umzuschichten, was sich bei den Banken in Gebühreneinnahmen niederschlägt.

„Niedrige Zinsen bringen den Bankensektor unter Druck. Aber dennoch haben sich die Ergebnisse der dänischen Banken in den letzten Jahren deutlich erholt“, sagt Jesper Berg, Generaldirektor der dänischen Finanzaufsicht in Kopenhagen gegenüber Bloomberg.

Um der Finanzbranche entgegenzukommen, hat die dänische Zentralbank eine Fazilität - das Kontokorrentkonto - ausgeweitet, bei der der Zins bei null liegt. Damit ist der negative Einlagensatz zu einer Grenzsteuer für überschüssige Gelder geworden, die von den Banken nicht mehr in das Kontokorrentkonto gestopft werden konnten, was den Hieb gedämpft hat.

Jedoch sind die Störungen an den Kreditmärkten schwer zu ignorieren. Die kurzfristigen Hypothekenzinsen in Dänemark sind negativ und die Immobilienpreise sind geklettert - insbesondere in der Hauptstadt Kopenhagen. Das Land, das 2008 den jüngsten Zusammenbruch am Immobilienmarkt erlebte, stehe nun vor der „Gefahr von Blasen“, sagt Pedersen.

Nichtsdestotrotz müsse Dänemarks Geldpolitik als ein Erfolg gewertet werden, „wegen der Ziele der Politik“, sagt Jes Asmussen, Chefvolkswirt bei Handelsbanken in Kopenhagen. Hingegen sei in der Eurozone „der Übertragungsmechanismus kaputt.“

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