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Anlagenotstand in Europa „Panikverkäufe sind keine Lösung“

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Rentenportfolio 2015

Marktphasen, die von starken Kursschwankungen und veränderten Zinserwartungen geprägt sind, bieten eine gute Gelegenheit, die eigene Rentenstrategie zu überdenken. Während in den ersten Monaten dieses Jahres die Europäische Zentralbank mit ihrer Ankündigung des Anleihenkaufprogramms eine wahre Kursralley ausgelöst hat, kam es nun zur heftigen Gegenbewegung. Für die Strukturierung eines Rentenportfolios gilt es, die Renditequellen sorgfältig zu untersuchen und auf den Prüfstand zu stellen.

Ein wesentlicher Teil der Erträge stammt aus der Prämie für längere Laufzeiten. Ein anderer Teil kommt aus der Risikoprämie für das übernommene Bonitätsrisiko. Schließlich resultiert ein dritter Teil aus Währungsrisiken und politischen Risiken bei globalen Anleihen. Insbesondere die Zusammensetzung der beiden ersten Komponenten scheint mir für den langfristigen Anlageerfolg von hoher Bedeutung. In Phasen steigender Zinsen gibt es an den Rentenmärkten wenig zu holen. Da lohnt es sich, auf Risikoprämien zu verzichten und die Liquidität zu bevorzugen. Laufzeiten sollten generell verkürzt werden. Auch eine Erhöhung der Liquidität kann sinnvoll sein.

Bonitätsaufschläge im Bereich der Unternehmensanleihen sind bislang stabil geblieben. Daher kann der Anteil an höher verzinsten Unternehmensanleihen beibehalten werden. Da die Zinsen in den USA inzwischen wieder ein attraktives Niveau aufweisen, könnte ein Teil auch in US-Anleihen investiert werden. Zu guter Letzt lohnt sich ein Blick auf die Absolute-Return-Strategie. Es gibt Manager, denen es auch in diesen Marktphasen gelingt, positive Erträge zu generieren. Auch wenn dieser Ansatz in den vergangenen Jahren enttäuscht hat, könnte das aktuelle Umfeld eine gute Einstiegsmöglichkeit bieten, wenn die Erwartungen realistisch sind.

Ein Rentenportfolio in Phasen steigender Zinsen aufzustellen, ist eine ambitionierte Aufgabe. Die Zielsetzung sollte sein, möglichst keine Verluste zu erwirtschaften und über vereinnahmte Risikoprämien den Kursrückgang bei den Anleihen mit längeren Laufzeiten auszugleichen. Durch geschickte Käufe an schwachen Tagen kann das Depot zusätzlich optimiert werden. Aber die Erwartungen sollten realistisch bleiben.

Panik ist kein guter Ratgeber! Besser ist es, das Depot mit ruhiger Hand und klaren Zielen, durch unruhige Zeiten erfolgreich zu steuern.

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