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Aktualisiert am 26.03.2018 - 15:59 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Anlagestrategie Wie viel Rendite ist realistisch?

Beginnen wir mit der tristen Wahrheit: Die fetten Jahre sind vermutlich vorbei. Wer glaubt, er könne heute so ohne weiteres, also ohne Risiken, üppige Renditen erzielen, liegt unseres Erachtens falsch. Die Zeiten haben sich geändert – der Zins ist nahezu verschwunden. Professionelle und private Investoren kommen nicht umhin, ihre Rendite-Erwartungen dem Umfeld anzupassen – auch wenn es schwerfällt. Eine realistische Erwartungshaltung an ein Investment ist deshalb wichtiger denn je. Sie beugt Enttäuschungen vor. Das verhindert letztlich, dass Anleger ihre finanziellen Ziele verfehlen, nur weil ihnen völlig überzogene Annahmen zugrunde lagen.

Früher, das heißt, bevor die Notenbanken damit begonnen haben, den Zins abzuschaffen, waren Anleihen der Anker eines jeden gemischten Portfolios. Sie verliehen ihm Stabilität, weil ihre Kurse gewöhnlich immer dann stiegen (oder zumindest einigermaßen stabil blieben), wenn es am Aktienmarkt nach unten ging. Die stetigen, also planbaren Zinszahlungen, waren zudem eine Art natürlicher Renditesockel. Rund fünf bis sieben Prozent Rendite galten für ein gemischtes, defensives (weil größtenteils aus Anleihen bestehendes) Portfolio durchaus als eine realistische Größe.

Anleihen fallen als verlässliche Renditebringer aus

Den Rendite-Sockel haben die Notenbanker aber längst weggestemmt. Geblieben ist eine Anlageklasse, die unseres Erachtens nicht länger (zumindest nicht uneingeschränkt) als Anker und verlässlicher Renditebringer taugt. Anleihen müssen im Rahmen der Asset-Allokation, also der Zusammenstellung eines Portfolios, neu bewertet werden. Nehmen wir die Papiere erstklassiger Emittenten, Bundesanleihen beispielsweise. Nahe der „Nulllinie“, also bei dem aktuellen Kursniveau, ist das Risiko, mit ihnen Kursverluste zu erleiden unseres Erachtens weit größer als ein weiterer Kursanstieg. Den Zinskupon können Anleger im Falle von Bundesanleihen ohnehin vergessen.

Wenn der Renditebeitrag erstklassiger Anleihen derzeit im besten Falle Null beträgt, möglicherweise noch weniger, welche Renditeerwartungen an ein gemischtes Portfolio sind dann überhaupt noch realistisch?

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel, ein Depot, das jeweils zur Hälfte aus erstklassigen Aktien und Anleihen von Top-Emittenten besteht. Der Wertbeitrag der Anleihen beträgt null. Nehmen wir die aktuelle Gewinnrendite der Unternehmen als Maßstab für zu erwartenden Renditen am Aktienmarkt, dann sind rund sechs Prozent – je nachdem, welche Aktien man Aktien man auswählt – unseres Erachtens ein relativ realistischer Wert. Null und sechs geteilt durch zwei macht drei. Drei Prozent Rendite, die unser – zugegeben sehr stark vereinfachtes – Musterportfolio realistischerweise im Schnitt pro Jahr langfristig abwerfen könnte. Vor Kosten, Steuern und Inflation. Von den bösen Überraschungen mal ganz abgesehen.

Historische Daten führen in die Irre

Hätte ich auf der Straße zehn Personen gefragt, was sie glaubten, welche Rendite realistisch sei für ein Portfolio, das zur Hälfte aus Aktien besteht, hätte ich – und da bin ich mir sehr sicher – Werte genannt bekommen, die deutlich größer sind als ebendiese drei. Weil es in der Vergangenheit auch so war. Die Vergangenheit ist aber kein verlässlicher Indikator für die künftige Entwicklung. Oft wecken historische Daten falsche Erwartungen – und führen letztlich in die Irre.

Eines jedenfalls steht unseres Erachtens fest: Wer langfristig auskömmliche Renditen erzielen will, kommt nicht umhin, einen signifikanten Anteil seines Vermögens in Aktien zu investieren – und damit Kursschwankungen zu akzeptieren. Ohne geht es leider nicht (mehr).

Das große Problem ist, dass die meisten Anleger noch immer weit von einer Aktienquote, die annähernd der aus unserem kleinen Beispiel entspricht, entfernt sind. Sehr weit sogar. Was das aktuelle Umfeld für die Renditeerwartungen eines Anlegers bedeutet, der nur zehn oder zwanzig Prozent seines Vermögens in Aktien investiert hat, lässt sich unschwer erkennen: sie sollten nicht in den Himmel wachsen.

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