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Anleger-Ampel: Investoren müssen mit politischen Wankelbörsen rechnen

Bekleckern sich in der Euro-Krise nicht mit Ruhm:<br>Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts) und Frankreichs<br>Präsident Nicolas Sarkozy. Foto: Getty
Bekleckern sich in der Euro-Krise nicht mit Ruhm:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts) und Frankreichs
Präsident Nicolas Sarkozy. Foto: Getty
Die anhaltende und bisher ungelöste europäische Schuldenkrise bleibt das marktbeherrschende Thema. Nach wie vor fehlt bei den europäischen Politikern die Entschlusskraft, transparente und nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln. Die bisher getroffenen Maßnahmen sind noch nicht überzeugend und eher symbolisch.

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Jedoch wächst der internationale Druck auf die Politik, hier endlich mutige Entscheidungen zur Beruhigung der Märkte zu finden. Aktuell ist deshalb sogar die Hebelung des Euro-Rettungsschirmes EFSF im Gespräch. Dies dürfte jedoch kaum die Märkte besänftigen.

Ob der anstehende G-20-Gipfel zur Lösung der europäischen Schuldenkrise dieses Wochenende die erhoffte Wende bringen wird, bleibt abzuwarten. Die Marktteilnehmer müssen sich deshalb weiterhin auf „politische Wankelbörsen“ einstellen, bei denen fundamentale Unternehmensdaten und prognostizierte Gewinne für den täglichen Kursverlauf eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Eine Kurzanalyse der aktuellen Situation mit Krisen seit 1872 führt zu folgender Schlussfolgerung: Krisen führten im Durchschnitt zu einem Kursrückgang bei Aktien von fast 50 Prozent und dauerten im Mittel fast zwei Jahre an den Börsen. Aktuell sind wir glücklicherweise noch nicht in diesen Bereichen wie die Grafik zeigt. 

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Aktuell sind wir insbesondere in Staatsanleihen solider Euro-Länder und Schwellenländer sowie im Geldmarkt investiert. Jetzt auf einen Wiedereinstieg bei Aktien zu setzen, wäre aus unserer Sicht weiterhin zu früh. Aufgrund der bestehenden Risikosituation raten wir Anlegern mit mittlerem Anlagehorizont, die Situation abzuwarten. 

Zur Anleger-Ampel

Um rechtzeitig aus riskanten Assetklassen auszusteigen oder den frühzeitigen Einstieg zu finden, messen wir im Multi-Asset-Portfoliomanagement die absolute und relative Kursbewegung sowie die Korrelation von mehr als 100 verschiedenen Anlageklassen zueinander. Mit Hilfe dieses Barometers entsteht ein aussagekräftiges Frühwarn- beziehungsweise Risikosystem. Wie bei einer Ampel werden zu meidende Assetklassen rot dargestellt. Anlagegruppen, die sich für ein Investment empfehlen, sind grün markiert, gelbe Positionen stehen unter Beobachtung.

Hintergrund

Jens Kummer ist Head of Multi Asset der SEB Asset Management. Der Asset-Indikator stellt einen Auszug aus dem eigens entwickelten Multi Asset Total Return-Modell dar, auf dessen Basis seit 2008 der Investmentprozess der SEB Multi Asset-Fonds gesteuert wird.

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