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Anleger-Ampel Zurück in die Schwellenländer!

Nevine Hainsch, MARS Asset Management
Nevine Hainsch, MARS Asset Management
Unter den besten Märkten der letzten vier Wochen befinden sich sowohl Aktien als auch Anleihen aus den Schwellenländern. Es brillieren türkische Aktien mit einer Performance von +23% oder die Emerging Market-Anleihen mit mehr als 5% Wertsteigerung.

Die Anlegerampel hat in den vergangenen Monaten vor einer Anlage in Schwellenländern abgeraten – und lag damit richtig. Die Mixtur aus stotterndem chinesischen Konjunkturmotor, hohen Leistungsbilanzdefiziten, schwachen Währungen und Kapitalmarktentwicklungen ließ sehr viele Anlagegelder aus den Emerging Markets in die Industriestaaten fließen.

Allein der Abfluss in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres war größer als im gesamten Vorjahr und fast so hoch wie im Krisenjahr 2008.

Doch jetzt ist eine Kehrtwende zu beobachten. Die Leistungsbilanzdefizite haben sich durch die Währungsverluste der letzten Monate eingeebnet. In der Türkei wurde der Ausgang der ersten von drei Wahlgängen in diesem Jahr als wirtschaftlich positiv angesehen.

In Indien lassen die Prognosen für die bevorstehenden Wahlen eine wirtschaftsfreundlichere Politik erwarten und in Südafrika betonen die Anleger wieder die politische Stabilität statt den wirtschaftlichen Problemfaktoren.

Die Anlegerampel hat deshalb die Emerging Markets Aktien von ehemals ROT auf GELB (im Vormonat) jetzt auf GRÜN gestuft. Das heißt, das höhere Risiko dieser Anlageklasse wird wieder an den Kapitalmärkten belohnt. Mit der langfristig zu erwartenden Performance von jährlich 9 Prozent können Anleger zudem die höchsten Renditen aller aufgeführten Anlagekategorien vereinnahmen.

Für Aktien ist bei den Anlegern jedoch der Optimismus nach der Korrektur der letzten Wochen verflogen. Einige Beobachter meinen, die Börsenregel „Sell in May and go away“ müsste vielleicht dieses Jahr in „Sell in April . . .“ umbenannt werden.

Die MARS Anlegerampel sieht aktuell jedoch keine Anzeichen eines stärkeren Rückschlags. Die Verunsicherung in den Anlageklassen wird kurzfristig erhalten bleiben, bis die Politik der Zentralbanken besser verstanden wird und der globale Wachstumskurs sich bestätigt. Auch die Beimischung eines diversifizierten Rohstoff-Mixes bietet sich für wieder an. Ausschließlich Gold sollte bis auf weiteres gemieden werden.



Anleihen bleiben überbewertet – egal welcher Bewertungsansatz genutzt wird. Interessant ist zum Beispiel die aktuelle Auswertung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, die regelmäßig 435 Anlageinstrumente auf Anzeichen einer Blasenbildung beobachtet. Aktuelle befinden sich nach dieser Systematik 78 Prozent der Anleihemärkte in einer Blasenformation.



Die MARS Anlegerampel ist ein Ausschnitt der MARS Investmentstrategie, die sich über viele Jahre hinweg bewährt hat. Im Mittelpunkt steht die dynamische Allokation zwischen verschiedenen Anlageklassen. Die integrierte Risikoanalyse warnt vor statistischen Auffälligkeiten und einem möglichen Absinken einzelner Märkte.

In unsicheren Situationen wird der frühzeitige Ausstieg aus riskanten Anlagen präferiert und der Portfoliowert geschützt, bis wieder Signale für ein Erstarken des Marktes ausgelöst werden.

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