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Anleihefonds-Manager „Die Renditen von Staatsanleihen sagen, dass etwas sehr Übles bevorsteht“

Die Nachfrage nach als sicher geltenden Vermögenswerten trieb die Renditen vieler Anleihen auf Rekordtiefs, nachdem William Dudley, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, erklärte, die Brexit-Auswirkungen könnten eskalieren, wenn sie für Verwerfungen über Großbritannien hinaus sorgten. Der Yen wertete auf seinen höchsten Stand seit dem 24. Juni auf, als das britische Referendum erstmals für Aufruhr an den globalen Märkten sorgte. Die Goldnotierungen erreichten ein Zweijahreshoch, was wiederum die Aktien von Bergbaufirmen anschob, die Edelmetalle fördern. Das Pfund sackte auf seinen tiefsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten.

„Alle versuchen, auf eine Situation zu reagieren, die es noch nie vorher gegeben hat“, sagte Stewart Richardson, Investmentchef bei RMG Wealth Management in London. „Es gab schon vorher Schocks im System, aber so etwas hatten wir noch nicht. Und es wird noch lange dauern, bis wir die Antworten wissen.“

Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries gab bis zu sechs Basispunkte auf 1,318 Prozent nach und lag zuletzt mit 1,35 Prozent noch zwei Basispunkte unter Vortag. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten zuletzt mit minus 0,189 Prozent wenig verändert, nachdem sie zuvor auf bis zu minus 0,205 Prozent gefallen waren. Der Bund Future gewann zehn Basispunkte auf 167,87 Prozent. Auch die Renditen zehnjähriger Anleihen aus Australien, Japan, Frankreich und Großbritannien fielen auf Rekordtiefs. Die enorme Nachfrage nach Staatsanleihen wirft bei Investoren die Frage auf, wie schlimm die Brexit-Folgen wohl noch werden.

„Es fühlt sich allmählich so an wie 2008“, sagte John Anderson von Smith & Williamson Investment Management in London. „Die Renditen von Staatsanleihen sagen, dass etwas sehr Übles bevorsteht.“ Zehnjährige italienische Anleihen rentierten fünf Basispunkte niedriger bei 1,22 Prozent, die Rendite entsprechender spanischer Papiere fiel vier Basispunkte auf 1,15 Prozent.

Deutschland begab am Vormittag zweijährige Schatzanweisungen im Volumen von vier Mrd. Euro zu einer Durchschnittsrendite von minus 0,69 Prozent.

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