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Verschenkt Diese Ansätze bringen Lebensversicherer im Wiederanlagegeschäft weiter

Rund 317 Milliarden Euro durfte die Bundesregierung im vergangenen Jahr ausgeben, um davon Renten und Sozialleistungen (42 Prozent), Rüstungsgüter (10,8 Prozent) oder Verkehrswege (7,8 Prozent) zu finanzieren. Was viele nicht wissen: Auch die Bundesbürger saßen 2016 auf einem stattlichen Geldberg, der mit knapp 88 Milliarden Euro auf immerhin mehr als ein Viertel des Bundeshaushalts angewachsen war.

Für den Geldsegen zeichneten die deutschen Lebensversicherer verantwortlich, die ihren Kunden so viel Kapital aus abgelaufenen Lebensversicherungen auszahlten wie nie zuvor (siehe Grafik unten). Wobei der Anstieg von rund 7 Prozent im Vergleich zu 2015 vor allem auf einen Sondereffekt zurückzuführen ist.

Dieser geht auf das Alterseinkünftegesetz zurück, das zum 1. Januar 2005 die Besteuerung für Ablaufleistungen aus Lebensversicherungen verschärfte. Und weil der deutsche Michel nun mal gerne Steuern spart, haben sich viele Sparer noch kurz vor Fristende dazu entschlossen, einen Vertrag zu den damals bestehenden, steuerlich günstigeren Konditionen abzuschließen. Diese Verträge liefen nun nach der Mindesthaltedauer von zwölf Jahren aus.

Entschuldung der Wohnimmobilie an erster Stelle

Statt allerdings die Milliarden für Renten, Verteidigung und Straßenbau auszugeben, sieht die Prioritätenliste der Versicherten naturgemäß etwas anders aus als die eines Berufspolitikers: An erster Stelle steht für sie, die eigene Wohnung oder das eigene Haus zu entschulden – knapp 16 Prozent der Kunden nannten dieses Ziel in einer GfK-Umfrage im Auftrag der Gothaer Versicherung aus dem Jahr 2014 (siehe Grafik unten). Knapp dahinter folgt das Vorhaben, sich aus den Erträgen der Lebensversicherung einen ausgedehnten Urlaub zu gönnen (15,4 Prozent).

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Das Motiv „Weitersparen“ scheint unter den Deutschen hingegen kein besonders beliebtes zu sein. Nur rund 12 Prozent der Befragten erklärten, dem Kon-sum zu entsagen, um die zweite Sparhalbzeit anzupfeifen.

Da stellt sich die Frage, was die Lebensversicherer besser machen können, um das Kapital ihrer Kunden im Haus zu behalten. Verfügen sie etwa nicht über die richtigen Produkt- und Vertriebskonzepte für das Sparen nach dem Sparen? „Generell schon – es kommt aber darauf an, was die Menschen tatsächlich wollen“, sagt Markus Drews, Hauptbevollmächtigter des Versicherers Canada Life Deutschland. Ein  Großteil der Ablaufsummen würde verkonsumiert, so Drews. „Ein neues Auto, eine große Reise etwa stehen auf der Wunschliste oft oben. Ein weiterer Teil wird zum Beispiel auch verwendet, um das Haus oder die Wohnung abzuzahlen.“

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