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Aktualisiert am 12.04.2017 - 13:56 Uhrin Recht & SteuernLesedauer: 4 Minuten

Antea-Fondsmanager Aurelius-Aktie: „Die jüngste Phase für Zukäufe genutzt“

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Wie beurteilen Sie den Angriff des Hedgefonds Gotham City auf die Aurelius-Aktie? Gerade vor dem Hintergrund der Aurelius-Short-Positionen, die Gotham City Ende vergangener Woche gewinnbringend geschlossen hat, liegt der Verdacht einer Markt-Manipulation nahe. Andererseits soll Gotham City bereits Ungereimtheiten bei anderen Unternehmen aufgedeckt haben.

Hirsch: Das Geschäftsmodell von Aurelius sieht den Erwerb von Unternehmen in einem fragilen Zustand vor, die danach umstrukturiert und wieder veräußert werden. Der Charakter des bilanziellen Zustands dieser übernommenen Unternehmen sorgt für ein etwas schmuddeliges Image. Da diese Unternehmen nicht börsennotiert sind, lässt sich bis zu ihrer Veräußerung über deren Wert streiten. Und nach der phänomenalen vergangenen Entwicklung der Aurelius-Aktie, die sich binnen acht Jahren verdreißigfacht hat, verfügen viele Anleger über stolze Gewinne und können auch bei deutlich fallenden Kursen noch Gewinne mitnehmen. Das macht Verkäufe ja vielfach leichter. Schon aufgrund dieser drei Aspekte ist Aurelius ein geschickt ausgesuchtes Ziel für eine Short-Attacke.

Fragwürdig ist natürlich das Vermengen von Research- und Handelsaktivität bei Gotham City. Zudem muss die Frage erlaubt sein, warum Gotham City seine Short-Positionen zum mehr als vierfachen des Kurses wieder weitgehend eingedeckt hat, den es in seiner Studie als gerechtfertigt genannt hat. Da erscheinen Gedanken an eine Marktmanipulation schon als berechtigt und die Bafin hat ihre Ermittlungen ja nicht ohne Grund aufgenommen.

Während Gotham City vergangene Woche den Wert der Aurelius-Aktie auf weniger als 9 Euro bezifferte, bleiben die regulären Analysten wie Commerzbank, Berenberg, Baader und Oddo-Seydler bei Kurszielen von über 70 Euro. Wie geht es weiter mit der Aurelius-Aktie?

Hirsch: Bei Aurelius sind genauso Plus- und Minuspunkte zu identifizieren wie bei allen anderen Aktien auch. Derzeit dominieren in der öffentlichen Wahrnehmung Minuspunkte. Nun gibt es derer noch weitere, es gibt aber auch Pluspunkte. Käufe in einer solchen Konstellation zahlen sich üblicherweise längerfristig aus. Für den Antea-Fonds dominieren auf dem zuletzt gesehenen Niveau die Chancen gegenüber den Risiken.

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