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Antisemitismus-Vorwürfe Ungarns Plakataktion gegen George Soros sorgt für Empörung

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Erinnerung "an die dunkelsten Stunden Europas"

Jüdische Organisationen in Ungarn reagieren entsetzt. Für sie ähnelt die Art der Darstellung den antisemitischen Plakaten aus der Nazizeit. Die Plakate erinnerten "an die dunkelsten Stunden Europas", erklärt auch Soros-Sprecher Michael Vachon. Auch der israelische Botschafter in Ungarn kritisierte die Plakataktion. Sie würde den Hass auf Juden schüren, erklärte er.

Die Vorwürfe sind nicht von der Hand zu weisen. Schließlich wurden zahlreiche Anti-Soros-Plakate bereits mit antisemitischen Parolen beschmiert.

Soros auch in Israel umstritten

Die Regierung in Israel sieht das allerdings anders. Zwei Tage nach der Äußerung seines Botschafters rudert der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurück und zeigt Verständnis für die kritische Haltung Ungarns gegenüber Soros. Zwar sei man mit der Art der antisemitischen Darstellung nicht einverstanden, erklärte der Sprecher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem, Emmanuel Nahshon. Soros-Kritik an sich könne man aber nachvollziehen. Schließlich werde der Multimilliardär auch in Israel kritisiert, weil er das Land verleumdet und dessen Recht auf Selbstverteidigung in Frage gestellt habe.

Damit spielt Nahshon auf E-Mails der Open Society Foundations, die 2016 an die Öffentlichkeit kamen. Darin wird Israel als undemokratisch und rassistisch diffamiert. Außerdem soll Soros‘ Open Society Foundations unter anderem die unter anderem die Organisation Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) unterstützt haben. Die Organisation wurde 2004 von ehemaligen Soldaten der israelischen Armee gegründet und feindet die Politik Israels in den besetzten Palästinensergebieten an. Allerdings wird Breaking the Silence in Israel wegen nicht überprüfbarere Vorwürfe und nachweislich falscher Behauptungen kritisiert. 

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