LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Apple: 23 Prozent Umsatzwachstum sind den Märkten zu wenig

Stuart O'Gorman von Henderson Global
Stuart O'Gorman von Henderson Global
Stuart O’Gorman ist Leiter Technologie-Investments und Fondsmanager des Henderson Horizon Global Technology Fund (WKN: 989234)

Apple ist mit seinen Zahlen für das dritte Quartal des aktuellen Geschäftsjahres im Umsatz (6 Prozent) und Gewinn (10 Prozent) je Aktie hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Umsatzwachstum verlangsamte sich auf 23 Prozent, während Händler mit 59 Prozent gerechnet hatten. Vor allem der deutlich geringere Verkauf von iPhones – nur 26 Millionen Stück gegenüber erwarteten 28 Millionen –, der eher verhaltene Absatz von Mac-Computern und die deutliche Abkühlung am chinesischen Markt waren ausschlaggebend.

Die durchschnittlichen Verkaufspreise sanken in den meisten Apple-Segmenten: iPads beispielsweise verbilligten sich gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent, iPhones um 5 Prozent. Deutliche Einbußen gab es auch bei der Bruttomarge (Erlös abzüglich der Herstellungskosten) gegenüber dem Vorquartal, denn Produkte mit niedrigeren Margen hatten höheren Anteil am Gesamtumsatz.

Ein Großteil der Probleme scheint mit dem Produktzyklus zusammenzuhängen und war deshalb bei Vorlage der Quartalszahlen am 30. Juli keine Überraschung. Das allseits erwartete iPhone 5 ist die naheliegende Begründung für den Absatzrückgang beim iPhone – eine Entwicklung, die aus früheren Produktzyklen bekannt ist.

Weitere Gründe: Das aufpolierte Macbook kam erst kurz vor Quartalsende in die Läden, und in China litt der Umsatz darunter, dass die Markteinführung des neuen iPad erst am 20. Juli erfolgte. Ungeachtet dessen lagen die verkauften iPad-Stückzahlen mit einem Plus von 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr im dritten Quartal über den Erwartungen.

Trendwende in Sicht

Die nun anstehenden neuen Produktzyklen sollten helfen, Umsätze und Gewinnmargen zu steigern. Rechtzeitig vor Beginn des wichtigen Weihnachtsgeschäfts dürften das neue iPhone 5, ein neuer iPad-Mini und die aufgefrischte Mac-Produktlinie in den Regalen stehen und für starke Verkaufszahlen sorgen.

Wichtig ist, dass sich am langfristigen Anlageszenario nichts geändert hat. Wir bei Henderson Global haben uns seit jeher vor allem auf die Stärken von Apple als eigenständige Plattform für iOS, iTunes, AppStore, iCloud et cetera konzentriert, mit der es die Kunden in einer Weise an sich bindet, die weit über das in der Verbraucherelektronik sonst übliche Maß hinausgeht.

Zusammen mit langfristigen Entwicklungen, Wachstumstrends auf Apples Schlüsselmärkten, niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 8 basierend auf den Konsensgewinnen für 2013 (vor Barmitteln) und Barreserven von derzeit 117 Milliarden US-Dollar (95 Milliarden Euro, plus 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr) ergibt sich hieraus ein unverändert attraktives Risiko-/Chanceprofil. Das lässt die durch kurzfristige Produktentwicklungen ausgelösten Schwankungen in den Hintergrund treten.

Auch wenn dies ein gemessen an den Erwartungen der Marktteilnehmer schwaches Quartal für Apple war, sollte nicht vergessen werden, dass Apple die gesamte Branche in Sachen Gesamtumsatz in den Schatten stellt und offenbar in allen seinen wichtigsten Segmenten Marktanteile hinzugewonnen hat.  

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion