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Arabien: Warum die Jasmin-Revolution kein Gift für die Börsen ist

Demonstationen für einen Regimewechsel: Syrer und <br> Jemeniten wollen den Ägyptern folgen, Quelle: Getty Images
Demonstationen für einen Regimewechsel: Syrer und
Jemeniten wollen den Ägyptern folgen, Quelle: Getty Images

Politische Unruhen sind Gift für die Börse. Das hat sich in Arabien, im gesamten Nahen Osten in den vergangenen Monaten auch bestätigt. Noch vor einigen Jahren wäre die Jasmin-Revolution mit ihren Unruhen Anlass gewesen, die Börsen komplett zu meiden. Das ist diesmal anders.

Die Revolutionäre stürmen keine Barrikaden und verbrennen alles, was sie dahinter finden. Sie gehen sorgsam mit Eigentum um – und betreiben sogar die rasche Wiedereröffnung der Börsen. Es ist eine sehr bürgerliche Revolution, die den Nahen Osten derzeit umkrempelt.

Robuste Binnenkonjunktur


Der Grund: Anders als früher haben in der Region mehr Menschen etwas zu verlieren, die Wirtschaft läuft gut, die Einkommen steigen. Und dazu trägt nicht nur das Öl bei, sondern auch eine sich robust entwickelnde Binnenkonjunktur. Diese führte die Staaten des Nahen Ostens relativ gut durch die Finanzkrise. Und auch die weiteren Aussichten sind positiv.

Der Internationale Währungsfonds etwa erwartet für  das Jahr 2011 ein Wirtschaftsplus von fünf Prozent für die Region. Die Regierungen im Nahen Osten investieren zusätzliches Geld in Infrastruktur und Bildung, was das Wirtschaftswachstum zusätzlich anheizt.

Unruhen haben kaum Einfluss


Der Einfluss der Unruhen ist damit fast vergessen oder bleibt relativ gering – trotz der anhaltenden Kämpfe, etwa in Libyen. So wird sich die ägyptische Wirtschaft beispielsweise bis Ende des Jahres vollständig vom Schock der Revolution erholt haben. Und der libysche Einfluss auf die Nachbarländer ist in ökonomischer Hinsicht zu vernachlässigen, auch beim Ölexport spielt das Land keine tragende Rolle.

Auch die Unruhen in Syrien und Jordanien können die gute Stimmung kaum trüben. In Jordanien scheint die Situation unter Kontrolle, Syrien ist wirtschaftlich weitgehend abgeschottet von den Weltmärkten, stärkere Verwerfungen sind also nicht zu erwarten.

Zum Autor: Uwe Zimmer ist Vorstandsvorsitzender des Vermögensverwalters Meridio AG und einer der Experten von www.vermoegensprofis.de. In DAS INVESTMENT.com äußern sich renommierte Vermögensverwalter in regelmäßigen Kolumnen zu aktuellen Finanz- und Kapitalanlagethemen.
Lesen Sie weitere Kolumnen von Vermögensverwaltern in unserer Themenrubrik Vermögensverwalter.

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