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Argentinien Appartements für Studenten – Mehrwert für Anleger

Ramiro Julia, Country Manager Argentina, Taurus Investment Holdings, LLC
Ramiro Julia, Country Manager Argentina, Taurus Investment Holdings, LLC
In Argentinien kennt man das Problem: Die Vorlesungen an den Universitäten haben noch nicht begonnen, da wächst bereits der Stress vieler Studenten. Denn für sie steht die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft  an. Die Konkurrenz ist groß, das Angebot entsprechend knapp. Das haben auch Kapitalanleger erkannt.

Dass die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerade in dem lateinamerikanischen Land wächst, hat gute Gründe. Die Studienzeit im elterlichen Nest zu verbringen, ist in Argentinien längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch hier gilt immer öfter: Wer studiert, zieht aus. Dass die Universitäten immer voller werden, liegt aber auch an der zunehmenden internationalen Vernetzung, durch die immer mehr ausländische Kurzzeitstudenten ins Land kommen.

Den Universitäten fehlt wiederum das nötige Kapital, um den wachsenden Markt zu bedienen und suchen sich deshalb private Partner. Der Vorteil für die Investoren: Anders als klassische Nutzungsarten sind Studentenwohnheime konjunkturunabhängig und damit krisenfest. Denn studiert wird immer – Wirtschaftskrise hin oder her.

Bei der Vermarktung der Unterkünfte können Investoren vor allem auf die Synergien mit dem Universitätspartner bauen. Dieser übernimmt eine wichtige – und vor allem kostenlose – Maklerfunktion zwischen Mietern und Wohnheim. Für die meisten Studenten ist die Uni daher die erste Anlaufstation, wenn es auf die Suche nach bezahlbarem Wohnraum geht. Der Zimmervermittlungsservice der Universität sorgt dann dafür, dass die kleinen Apartments immer optimal ausgelastet sind.

Ohnehin kann der private Wohnungssektor kaum mit den speziellen Bedürfnissen der Akademiker mithalten. Diese sind vor allem an zeitlich flexiblen und günstigen Wohnmöglichkeiten für ein paar Semester interessiert. Gaststudenten bleiben oft sogar nur wenige Woche. Wer privat unterkommen will, muss jedoch meistens nicht nur eine Mindestmietdauer von einem Jahr akzeptieren, sondern auch wesentlich höhere Zimmermieten.

Besonders hart trifft es Studenten von Außerhalb. Denn in Argentinien gilt: Wer eine private Unterkunft will, muss für gewöhnlich erst einmal einen argentinischen Bürgen vorweisen. Für die meisten Suchenden aus dem Ausland ist das schlicht unmöglich.

Für die Universitäten und ihre Investitionspartner ist die Entwicklung eigener Apartments daher ein einträgliches Geschäft mit stabilen Renditen. Denn der Andrang der Studenten ist groß. Dafür wird der eigene Platzbedarf schon mal heruntergeschraubt. Für die Betreiber der Wohnanlagen ist das ein Glücksfall, erlaubt es den Betreibern doch eine weitaus kleinteiligere Vermietungsstruktur mit entsprechend geringeren Klumpenrisiken. Zwar herrscht damit auch eine höhere Mieterfluktuation als in normalen Wohnimmobilien, dafür sind die Appartements heiß begehrt und können leicht wieder aufs Neue belegt werden.

Und was ist mit Argentiniens Wirtschaft? Tatsächlich ist die wirtschaftliche Situation des Landes vor allem politisch verschuldet. Im Oktober finden in Argentinien wieder Wahlen statt, zu denen die derzeitige Regierung nicht wieder antreten darf. Entsprechend positiv fallen die Prognosen der Investmentbanken für die argentinische Wirtschaft im kommenden Jahr aus. Nachdem sie in den vergangenen beiden Jahren noch um jeweils mindestens zwei Prozent geschrumpft war, sagen die Analysten der Post-Kirchner-Ära bereits eine sprunghafte wirtschaftliche Erholung voraus. Die Bank HSBC rechnet für 2016 mit drei Prozent Wachstum und einer auf 25 Prozent gesunkenen Inflation. Es wird also Zeit, sich den Investmentstandort Argentinien wieder genauer zu anzuschauen.

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