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Artemis-Manager Jacob de Tusch-Lec warnt vor bequemen Investments „Es kann wehtun, die gleichen Aktien wie alle zu besitzen“

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Das Thema Dividendenaktien ist in Mode. Im Niedrigzinsumfeld haben viele Investoren entsprechende Unternehmen im Visier. Sind die nicht schon viel zu teuer?

Wir finden schon noch interessante Aktien – aber vor allem dort, wo man sie weniger erwartet. Eine ganze Reihe von globalen Income-Fonds investiert vor allem in rentenähnliche Aktien. Das sind Unternehmen mit verlässlichen Dividenden, die einem Zinskupon ähneln. Viele investieren in die gleiche kleine Gruppe dieser US-Qualitätsunternehmen. Die Aktien sind nicht nur entsprechend teuer, sondern sie sind auch ein „Crowded Trade“, also ein Investment, das sehr viele Investoren angezogen hat und daher sehr anfällig für eine gegenläufige Bewegung ist. Insbesondere dann, wenn die Zinsen zu steigen beginnen. Im aktuellen Umfeld kann es wehtun, die gleichen Aktien wie alle zu besitzen. Bequeme Investments werden plötzlich sehr unbequem.

Was heißt das konkret für Ihr Portfolio?

Bislang hat das wirtschaftliche Umfeld, in dem eine fragile Erholung durch die Geldpolitik gestützt wurde, Aktien von Qualitätsunternehmen und Wachstumsunternehmen, deren Gewinne unabhängig von der Gesamtwirtschaft wachsen, begünstigt. Das ändert sich jetzt. Wir bewegen uns auf ein neues Umfeld zu, in dem sich das Wachstum beschleunigt und die US-Zinsen langsam nach oben klettern. In diesem Umfeld haben an der Konjunktur hängende zyklische Werte und günstig bewertete Value-Aktien geringerer Qualität die besseren Karten. Der Fonds ist für diesen Wandel gut positioniert.

Wie hoch ist die durchschnittliche Dividendenrendite im Fonds?

Ende Mai lag die Dividendenrendite bei 3,5 Prozent. Das ist zwar eine respektable Zahl. Wir haben aber freiwillig kurzfristig auf höhere Erträge verzichtet und dividendenschwächere Unternehmen gekauft, die dafür Value oder Wachstum bieten.

Können Sie die 3,5 Prozent künftig halten?


Wir sind optimistisch für die langfristige Entwicklung der Dividenden. Viele Unternehmen sind gestärkt aus der Finanzkrise hervorgegangen, mit reduzierten Kosten und weniger Wettbewerbern. Das ermöglicht ihnen, Cash an ihre Aktionäre zurückzugeben. Und mit der wirtschaftlichen Erholung steigen auch die Aussichten auf höhere Dividenden. Aber es wird natürlich auch Enttäuschungen und Dividendenkürzungen geben. Entscheidend ist es, die Spreu vom Weizen zu trennen.

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