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Asiatische Immobilien: Rendite ist nicht alles, Sicherheit ist mehr

Thomas Körfgen, Geschäftsführer SEB Investment
Thomas Körfgen, Geschäftsführer SEB Investment
In den vergangenen Wochen haben sich die globalen Aktienmärkte wieder leicht erholen können, nachdem die Europäishe Zentralbank (EZB) signalisierte, dass die Geldpolitik für die nächste Zeit locker und das Zinsniveau niedrig bleiben wird. Ebenso soll es auch in den USA noch keine Kehrtwendung der expansiven Geldpolitik geben. Dies sind beste Voraussetzungen, dass Aktien und Real Estate Investment Trusts (REITs) weiter steigen können.

Allerdings muss man sich die Gesamtsituation einzelner Unternehmen und Volkswirtschaften jeweils individuell und genau anschauen. Es gibt immer wieder Ausreißer, wie in Deutschland zuletzt die IVG Immobilien. Jetzt scheint es soweit. Der ehemalige Staatskonzern IVG steht kurz vor dem Abgrund. Die Gläubiger des Unternehmens stimmten zwar einem Schuldenschnitt zu, den Aktionären verbleibt nach dem geplanten Kapitalschnitt gerade einmal ein halbes Prozent des ehemaligen Anteils am Unternehmen, ein wertloser Restbestand. IVG ist überschuldet.

Schulden, Kredite, zu hohe Hypotheken sind ein seit Jahren - insbesondere in den Vereinigten Staaten und Europa - immer wieder aufkommendes und bekanntes Problem. Im vergangenen Monat setzte der Vize-Finanzminister Chinas, Zhu Guangyao, mit seiner Äußerung, die Regierung wisse nicht genau wie viele Schulden die örtlichen Verwaltungen insgesamt haben, den vorläufigen negativen Höhepunkt.

Schulden im überschaubaren Rahmen sind in Ordnung und können, nicht nur aus steuerlicher Hinsicht, die Gesamtprofitabilität für den Investor sogar steigern. Zu viele Schulden sind nie gut, wie aktuell die IVG, deren Aktionäre und Anleihegläubiger schmerzlich erfahren müssen.

Genau hier spiegelt sich jedoch die Sicherheit der REITs wider, sowohl in Europa, den USA, nicht zuletzt auch in Asien. Grundsätzlich haben REITs eine gesetzliche Beschränkung, wie hoch ihr Fremdkapitaleinsatz im Vergleich ihrer Anlagewerte sein darf. Im Schnitt liegt diese Grenze insbesondere in Asien weit unter 50 Prozent. In unserem Anlage-Universum sogar bei weniger als 30 Prozent. Hier muss schon viel passieren, bis eine Überschuldung der REITs vorliegen würde.

Im Vergleich hierzu definiert die Weltwirtschaftsorganisation OECD schon eine 60 prozentige Grenze als Hürde vor dem „Schuldenabgrund“. Griechenlands Ziel für 2020 ist eine Verschuldungsquote von immerhin noch 120 Prozent, die aktuelle Staatsschuldenquote der USA (Staatsschulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) liegt bei 106 Prozent, die der Länder der Eurozone bei über 92 Prozent (Quelle IWF).

Zahl des Monats: 29 Prozent

29 Prozent ist die Verschuldungsquote der asiatischen REITs unseres Anlage-Universums, im Vergleich zu 106% Staatschuldenquote der USA.

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