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Asiatische Immobilienaktien und REITs: Die alternativen Dividendentitel

Thomas Körfgen, SEB Asset Management
Thomas Körfgen, SEB Asset Management
Zunächst die Zahl des Monats:
Asiatisch-Pazifische REITs haben derzeit eine durchschnittliche Dividendenrendite von 6 Prozent – die des DAX beträgt 3,2 Prozent.


Bis zum Schluss blieb es spannend, die weltweiten Finanzmärkte waren bis zum Ende des Monats davon überschattet, ob es eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern im US-Kongress gibt um den „Fiscal Cliff“ noch abzuwenden. Die Börsen reagierten volatil.

In Japan und China stiegen die Aktienmärkte aufgrund der veränderten politischen Ausgangslage über den Monat hin stark an. Der Markt profitierte vom neuen Optimismus gegenüber China, nachdem eine neue Führungsmannschaft für die Kommunistische Partei gekürt wurde. Die Hoffnungen sind groß, dass die neue Regierung mit wirtschaftlichen Stimulierungsmaßnahmen für mehr Wachstum sorgen wird.

In diesem Umfeld sanken die Kurse asiatischer REITs – gemessen am Bloomberg Asia REIT Index im Dezember um 1,31 Prozent. Auf Länderebene haben vor allem REITs aus Hongkong im Monatsverlauf etwas schlechter abgeschnitten, nachdem die Kurse noch im November sehr stark gestiegen waren. REITs aus Australien hatten im Dezember die stärksten Kursanstiege. Aber auch im letzten Monat des Jahres konnte unsere Mischung konservativ ausgerichteter REITs Kursgewinne verbuchen.

Es hat mich sehr gefreut, als ich Ende des vergangenen Jahres von Thomas Schüssler, Fondsmanager des größten in Deutschland zugelassenen Dividendenfonds bei „Das Investment“ lesen konnte „Aktien und Immobilien unterscheiden sich nicht gravierend voneinander“. Die Aussage wurde begründet, dass in Inflationsszenarien Immobilien im Wert und bei Aktien die Gewinne steigen. Dies ist richtig, gerne gehe ich noch einen logischen Schritt weiter. Denn diejenigen Fonds, die nur in REITs – insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum – investieren, sind die besseren Dividendenprodukte.

Wie komme ich zu dieser Aussage? Klassische Dividendenfonds sind zumeist global aufgestellt oder hier in Deutschland sogar teilweise national beschränkt. Die asiatisch-pazifischen Staaten dagegen stehen für eine hohe volkswirtschaftliche Dynamik mit Währungen, die unter Aufwertungsdruck stehen. Viele Staaten haben – anders als in der Vergangenheit – keine hohen Auslandsschulden mehr sondern mittlerweile sogar Währungsreserven angehäuft. Mit anderen Worten, warum ein Portfolio global mit Unternehmen stagnierender und hoch verschuldeter Volkswirtschaften diversifizieren, wenn ich über Investitionen in Asien am vollen und fundamental begründbaren Wachstumspotenzial teilhaben kann?

Nicht nur die jeweiligen Länder haben diese positiven Zukunftsperspektiven sondern auch die dortigen REITs. Deren Pluspunkt im Vergleich zu herkömmlichen Dividenden-Aktien liegt in ihrer eigenen Wachstumsdynamik. Typischerweise haben dividendenstarke Titel ein geringes Wachstum. Zu finden sind sie in der Regel in defensiven, konjunkturunabhängigen Branchen wie Versorger und Telekommunikation, die aber aktuell unter starkem Druck stehen. Auch hier verbinden REITs alle positiven Eigenschaften miteinander. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Ausschüttungsquote der Gewinne, die zumeist bei mindestens 90 Prozent liegt, gibt dem Investor zusätzliche Sicherheit, kontinuierliche Erträge ausgezahlt zu bekommen. Darüber hinaus ist die Volatilität eines ausgewogenen REIT-Portfolios deutlich geringer als die eines klassischen Dividendenfonds.

REITs, die besseren Dividendenprodukte!

Hintergrund: Thomas Körfgen ist Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Immobilienaktien bei SEB Asset Management. Bei hoher Ausrichtung auf Dividendenrenditen investiert er mit seinem Team aktiv in REITs, also börsennotierte Immobilienaktiengesellschaften, aus dem asiatisch-pazifischen Raum. REITs vereinen die Dynamik von Aktien mit der fundamentalen Verankerung ihres Werts im Immobilienmarkt und bieten verlässliche Erträge, da sie gesetzlich zu hoher Ausschüttung verpflichtet sind. Der asiatisch-pazifische Markt ist mit rund 180 Werten bereits heute der zweitgrößte REIT-Markt weltweit. Die Kombination aus hohen Dividendenrenditen und ordentlichen Erträgen bei asiatischen REITs bietet Investoren eine konservative Möglichkeit, an der Wachstumsdynamik des asiatischen Immobilienmarktes teilzuhaben.

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