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Asiatische Immobilienaktien und REITs: Gesundheitssektor lockt Investoren

Thomas Körfgen, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Immobilienaktien bei SEB Asset Management
Thomas Körfgen, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Immobilienaktien bei SEB Asset Management
Zunächst die Zahl des Monats: Lediglich 2,6 Klinikbetten pro 1.000 Einwohner gibt es im reichen Inselstaat Singapur. In Deutschland liegt diese Relation bei 6,2 Betten pro 1.000 Einwohner.

Gute Quartalsergebnisse und attraktive Renditen haben besonders dividendenstarke asiatische REITs in den vergangenen Monaten deutlich beflügelt. Seit Jahresbeginn ist der Bloomberg Asia REIT Index um mehr als 27 Prozent gestiegen. Weltweit kamen REITs gemessen am S&P Global REIT Index immerhin auf ein Plus von 16 Prozent. Von der jüngsten Aufwärtsbewegung an den globalen Aktienmärkten infolge der Notenbank-Entscheidungen profitierten auch die Kurse von Immobilienaktien und REITs. Was den asiatisch-pazifischen REIT-Markt angeht, so konnten REITs aus Singapur in den letzten Wochen die beste Entwicklung verbuchen – unterstützt von soliden Zwischenberichten der Gesellschaften. REITs aus Australien hatten dagegen einen schwächeren Monat. Die Renditedifferenz zu den asiatischen Anleihemärkten ist – wenn auch nicht mehr auf einem extremen Level – nach wie vor sehr attraktiv. Aktuell lässt sich mit asiatischen REITs eine Dividendenrendite (brutto, in lokaler Währung) von mehr als sechs Prozent erzielen – und zwar bei konservativer Anlagestrategie.

Besonders attraktiv ist der stark wachsende asiatische Gesundheitssektor. Dank steigender Einkommen einer zudem wachsenden Mittelschicht nimmt der Wunsch nach besserer medizinischer Versorgung zu. Betreiber von Krankenhäusern und Altersheimen, die oft als REIT an der Börse gelistet sind, profitieren schon heute von diesem Trend. Vor allem die langfristigen Mietverträge mit einer Laufzeit von teilweise mehr als zehn Jahren und das nicht zyklische Geschäftsfeld sichern REIT-Investoren solide Cash-Flows. Bis dato führend in diesem Bereich ist Singapur. Der Stadtstaat lockt seit Jahren Patienten aus anderen asiatischen Ländern durch die gute Gesundheitsversorgung und fachliche Expertise. Trotz seiner Vorreiterstellung gibt es im reichsten Staat der Erde aber aktuell lediglich 2,6 Klinikbetten pro 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es etwa 6,2 Betten pro 1.000 Einwohner.

Dass das internationale Investoreninteresse am asiatischen Gesundheitssektor enorm hoch ist, zeigt sich auch eindrucksvoll in der 100-fachen Überzeichnung des im Juli vollzogenen Börsengangs von IHH Healthcare aus Malaysia, dem größten Betreiber von Krankenhäusern in Asien. In den nächsten Jahren werden wir mit Sicherheit neue REITs in diesem Bereich sehen. So setzt sich seit kurzem auch Japans Regierung für die Schaffung von REITs im Gesundheitswesen ein. Dies würde dem Land die Möglichkeit eröffnen, notwendige Modernisierungen bei Pflegeheimen und Krankenhäusern voranzutreiben. Aus Investorensicht wäre die Schaffung von Healthcare-REITs schon allein deshalb zu begrüßen, weil Japans demografische Struktur ähnlich wie in anderen Industriestaaten von einer Überalterung der Bevölkerung geprägt ist.

Hintergrund: Thomas Körfgen ist Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Immobilienaktien bei SEB Asset Management. Bei hoher Ausrichtung auf Dividendenrenditen investiert er mit seinem Team aktiv in REITs, also börsennotierte Immobilienaktiengesellschaften, aus dem asiatisch-pazifischen Raum. REITs vereinen die Dynamik von Aktien mit der fundamentalen Verankerung ihres Werts im Immobilienmarkt und bieten verlässliche Erträge, da sie gesetzlich zu hoher Ausschüttung verpflichtet sind. Der asiatisch-pazifische Markt ist mit rund 180 Werten bereits heute der zweitgrößte REIT-Markt weltweit. Die Kombination aus hohen Dividendenrenditen und ordentlichen Erträgen bei asiatischen REITs bietet Investoren eine konservative Möglichkeit, an der Wachstumsdynamik des asiatischen Immobilienmarktes teilzuhaben.

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