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Assekuranz-Chef von Fondskonzept „Trotz Deutschlandrente könnten Berater neue Kunden gewinnen“

Jürgen Schirmer, Geschäftsführer Assekuranz beim Maklerverbund Fondskonzept
Jürgen Schirmer, Geschäftsführer Assekuranz beim Maklerverbund Fondskonzept

Hintergrundinfo: Um Altersvorsorge für Bürger attraktiver zu machen und Altersarmut zu verhindern, schlagen Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Sozialminister Stefan Grüttner und Finanzminister Thomas Schäfer das Altersvorsorge-Konzept Deutschlandrente vor. Das Standardprodukt soll zum Selbstkostenpreis von einem zentralen Rentenfonds verwaltet werden. Jeder Arbeitnehmer, der nicht widerspricht, soll automatisch jeden Monat einen Beitrag in das Rentenprodukt einzahlen (Opt-Out-Modell). Der Deutschlandfonds legt das Geld an. Weitere Informationen finden Sie hier 

DAS INVESTMENT.com: Halten Sie die Deutschlandrente in der Form, wie die die drei Minister vorschlagen, für ein realistisches Modell?

Jürgen Schirmer: Zunächst ist es positiv, dass jetzt das Opting-Out-Modell kommen soll. Wir befürworten schon seit Jahren die Einführung eines weiteren Elements in der betrieblichen Vorsorge, da bekanntermaßen gesetzliche Rentenversicherung, Basisrente und Zulagenrente nicht ausreichen. Selbst die Metallrente als angeblich kostengünstiges Konzept hat sich nicht gemäß den in sie gesetzten Erwartungen durchgesetzt.

Wo Licht ist, ist jedoch auch Schatten. So ist es sehr schade, dass die Umsetzung über einen „staatlich gemanagten Rentenfonds“ erfolgen soll, um Kostenvorteile für die Arbeitnehmer zu generieren. Bekanntermaßen muss billig nicht immer gut sein. Vor allem dann nicht, wenn es um einen messbaren Mehrwert für die Zielgruppe geht. Hier kann billig ganz schnell sehr teuer werden.

Wo sehen Sie Schwachstellen des Deutschlandrente-Konzepts?

Schirmer: Im staatlichen Konzept als solches. Wir brauchen keine Neuauflage von schwerfälligen Kollektivkonzepten.

>> Was Walter Riester, Namensgeber der Riester-Rente, über das Konzept denkt, erfahren Sie hier

Und welchen Nutzen hätte das Modell im Vergleich zu bereits bestehenden Renten-Produkten wie zum Beispiel Riester-Rente? 

Schirmer: Ich sehe hier keinen erweiterten Nutzen, sondern eher die Geburt eines neuen bürokratischen Monsters. Vernünftiger wäre es beispielsweise, bei den bereits bestehenden Stellschrauben anzusetzen und etwa die Zulagen und die Höchstgrenzen bei der Riester-Rente zu erhöhen. Dann rechnen sich auch die guten bestehenden Verträge. 

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