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Assenagon: Bond-Prognosen zu pessimistisch

Martin Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon Asset Management
Martin Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon Asset Management
Asset-Shortage-Theorie heißt das Phänomen in der wissenschaftlichen Literatur. Es gibt zurzeit einfach nicht genügend der viel gesuchten sicheren Anlagen, sodass weiterhin viel Geld in langfristige Bonds fließt und die Renditen unten hält. Selbst Warnschüsse von Rating-Agenturen ändern daran nichts: Als Standard & Poor’s den Ausblick der AAA-Bonität der USA mit negativ einstufte, gerieten die Märkte nur kurz ins Schwanken. Zurzeit sind die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen niedriger als zu Jahresanfang.  Auch die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen befänden sich nach wie vor in einem stabilen Abwärtstrend, meint Hüfner. Die Schwankungen hätten allerdings zugenommen.  

Die klassischen Faktoren sprechen hingegen für steigende Renditen und damit fallende Anleihekurse: Steigende Inflation, laufende Konjunktur, eine restriktivere Geldpolitik und ein hoher öffentlicher Finanzbedarf. „All das müsste die Zinsen nach oben treiben“, so Hüfner. Es sei jedoch zu viel Geld da, das nach einer Anlage sucht.

Emerging Markets und Industrieländern: Geld sucht Anlage

Dies komme sowohl aus den Emerging Markets, wo die eigenen Kapitalmärkte noch nicht groß genug seien, als auch aus den Industrieländern. „Die Sparquote der amerikanischen Haushalte ist auf 5,5 Prozent gestiegen, das entspricht einem Betrag von 650 Milliarden US-Dollar“, erklärt Hüfner. Hinzu komme ein hoher Cash-Bestand bei Unternehmen.

Auch wenn Hüfner durchaus die Gefahren fallender Anleihekurse sieht, erwartet er aufgrund des hohen Angebots an zu investierenden Geldern kurzfristig keine stärkere Trendwende. Er rechnet damit, dass sich die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen weiterhin in einer Spanne von 2,5 bis 4,5 Prozent bewegen.

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