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Aktualisiert am 01.04.2016 - 11:47 UhrLesedauer: 6 Minuten

Asset-Allokation und Fondsauflage Trends im Fondsgeschäft institutioneller Investoren

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Trends und Tipps zu Fondsauflagen

Die Größe eines Anbieters von Asset Management-Leistungen ist schon lange kein Qualitätskriterium mehr. Gerade das Master-KVG-Konzept hat in den letzten 15 Jahren dazu geführt, dass eine Vielzahl von Fondsboutiquen und neuen Initiatoren entstanden sind, ohne dass diese sich mit Fondsadministration beschäftigen mussten.

Trotzdem spielt die Größe im institutionellen Geschäft insofern eine Rolle, weil es das „Henne-Ei-Problem“ gibt. Fonds benötigen eine gewisse Größe, damit institutionelle Investoren aufgrund gesetzlicher oder interner Anlagegrenzen überhaupt ein sinnvolles und signifikantes Investment tätigen können. Das Seeding von Fonds bleibt für neue und kleine Häuser die Herkulesaufgabe im institutionellen Fondsgeschäft.

Dabei spielt es eine nachgelagerte Rolle, ob als Vehikel ein Publikumsfonds oder Spezialfonds fokussiert wird. Viel entscheidender sind Faktoren wie die Erkennbarkeit von Kernkompetenzen sowie die Qualität und Authentizität der handelnden Personen. Das kann nur bedeuten, dass vergleichsweise kleine und jüngere Anbieter sich auf klare Themen fokussieren müssen. Trennschärfe, Differenzierung und Expertise sind die Erfolgsfaktoren. Kein junger und kleiner Anbieter sollte auf die Idee kommen, ein Standard-Mischfondskonzept in allen wesentlichen Asset-Klassen zu lancieren.

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Megatrend Diversifizierung

Erfreulicherweise gibt es eine Vielzahl von Differenzierungs- und Spezialisierungskriterien, die dem Megatrend der Diversifizierung Rechnung tragen. Asset-Klassen, Regionen, Investmentstil, Derivateeinsatz, Investorensegment, Portfoliokonstruktion bis hin zu visionären Themen wie Digitalisierung und Nutzung von Daten- und Informationsmanagement zur Konzeptionierung von Fonds sind nur einige Aspekte. Professionelles Risikomanagement auf Portfolio- und Unternehmensebene sowie die Einhaltung von eigenen und kundenseitigen regulatorischen Anforderungen sind wichtige Hygienefaktoren. Im Zentrum ist und bleibt der Mensch im institutionellen Asset Management. Daher sind die Erfahrung und Kompetenz der handelnden Personen als wesentliche Erfolgskriterien der wichtigste und unveränderte Trend. Vertrauen steht über allem.

Ausblick

Institutionelles Fondsgeschäft wird Wertpapiergeschäft bleiben. Sachwerte wie Immobilien, Infrastruktur oder Private Equity werden sich nicht nur aufgrund der regulatorischen Sicherheit weiter etablieren. Das Geschäft wird sich immer weiterentwickeln. Die Mitte 2015 veränderte Verwaltungspraxis der Bafin ist ein gutes Beispiel dafür, wenn Spezial-AIF unter bestimmten Voraussetzungen eine direkte Kreditvergabe aus Sondervermögen gestattet wird. Kapitalgedeckte Altersvorsorge, demographische Entwicklungen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie die globale Verschiebung von West nach Ost sind Megatrends, die unzählige Chancen eröffnen.

Der hier veröffentlichte Beitrag entstammt dem ersten Jahrbuch der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH. Darin äußern sich Experten zu Themen, welche die Finanzbranche und die Gesellschaft bewegen. In den kommenden Wochen veröffentlichten wir auf DAS INVESTMENT eine Auswahl von Beiträgen aus dieser Publikation. Lesen Sie darin Erkenntnisse und Wissenswertes aus den Bereichen „Branche und Wirtschaft“, „Portfolio“ und „Öffentlichkeit“. An dieser Stelle ein herzliches Danke an die Autoren und die Initiatoren dieses Sammelwerkes. Das vollständige Jahrbuch in gedruckter Form können interessierte Leser kostenfrei unter der folgenden E-Mail Adresse anfordern: [email protected].

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