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Auf der Suche nach Wert in ungewissen Zeiten

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Politischer Fortschritt in Europa


Aufgrund dieser Tatsache haben wir das gefunden, was wir für attraktive langfristige Möglichkeiten in Europa halten. Ernüchterung und eine fehlende, glaubwürdige fiskalpolitische Strategie manifestierten sich unlängst nicht nur durch das Verhalten der Investoren, sondern auch unter den Wählern.

In Griechenland kam es zu einer populistischen Gegenreaktion. Koalitionsverhandlungen scheiterten zunächst. In Frankreich gewann der sozialistische Kandidat mit wachstumsorientierter Ausrichtung die Präsidentschaftswahl und in den Niederlanden zerbrach die Regierung an einem umstrittenen Sparprogramm. Die Bonität europäischer Banken und Staaten wurde herabgestuft. Die Anleiherenditen in den Krisenländern Spanien und Italien kletterten merklich höher.

Die europäische Politik hat immerhin reagiert und unserer Ansicht nach verzeichnete man unlängst zaghafte Fortschritte. Nach dem europäischen Gipfeltreffen im Juni entstand der Plan für eine „Bankenunion“ und den flexiblen Einsatz des Euro-Rettungsschirms und europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Unserer Überzeugung nach könnte dies hilfreich sein, die verhängnisvolle Verflechtung zwischen Banken und staatlichen Emittenten aufzulösen. EZB-Präsident Mario Draghi verkündete vor Kurzem, die „EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten.“

Wunderwaffe oder vielleicht Silberstreifen?

Diese Schritte sind ermutigend. Wenn sie gut umgesetzt werden, steht dadurch die notwendige Zeit zur Verfügung, um die zugrunde liegende fiskalische Reparatur und die innerhalb der Region erforderlichen Strukturreformen durchzuführen. Dennoch ist es nach unserem Ermessen keine Wunderwaffe, um die Krise der Eurozone zu lösen und das Überleben der Währungsunion zu gewährleisten.

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