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Ausblick 2018 Leicht steigende Staatsanleihenrenditen zu erwarten

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Bei Anleihen kommt es auf die Titelauswahl an

Eine starke Konjunkturdynamik und ein günstiges Zinsumfeld: Das waren 2017 die wichtigsten Stützen für die Kreditmärkte. Bleiben sie bestehen, dürften sich die höherverzinsten Marktsegmente weiter überdurchschnittlich entwickeln, getragen von laufenden Zinserträgen und einer weiteren Verengung der Risikoaufschläge (Spreads). Ein Aufwärtsrisiko für die Märkte geht von der zunehmend verbreiteten Einschätzung aus, dass bei Anlegern die Vorsicht wächst, insbesondere bei Vermögensverwaltern.

Dass die Bewertungen angespannt sind, ist eine Tatsache, der man sich nicht verschließen kann. Zu großer Optimismus ist deshalb nicht angebracht (Grafik 2). Für bonitätsstarke Anleihen sind die Bedingungen weiterhin ideal. Zudem bieten sie einen ausreichenden Puffer, um einem Konjunkturabschwung die Stirn zu bieten. Hochzinsanleihen und Kreditverbriefungen sind dagegen besonders anfällig.

Wegen enger Risikoaufschläge dies- und jenseits des Atlantiks sowie in Asien gibt es verglichen mit den letzten Jahren weniger Regionen, in denen sich attraktive Anlagechancen bieten. Bei Schwellenländeranleihen sehen wir jedoch ansehnliches Renditepotenzial, da sie dem bonitätsstarken Segment näher sind und sich durch eine größere Vielfalt an Risikomerkmalen und Markttreibern auszeichnen. Interessante Möglichkeiten bieten sich auch bei Hybridanleihen. Sie locken mit Erträgen, die mit den Renditen traditioneller Hochzinsmärkte vergleichbar sind. Ihre Kreditrisiken entsprechen aber eher denen bonitätsstarker Anleihen.

Späte Zyklusphase an den Kreditmärkten mahnt zur Vorsicht

Die Rally bei riskanten Vermögenswerten geht inzwischen in ihr neuntes Jahr. Anleger tun daher gut daran, ihre Kreditportfolios gegen die für späte Zyklusphasen typischen Risiken zu wappnen. Wegen der aktuell engen Risikoaufschläge sollten bei Anlageentscheidungen die Bewertungen die zentrale Rolle spielen.

Grafik 2: Angespannte Bewertungen, aber Investment-Grade-, Hybrid- und Schwellenländeranleihen bieten unter Berücksichtigung ihrer Kreditrisiken besseres Wertpotenzial

Quelle: Bloomberg, ICE BofA Merrill Lynch Anleiheindizes – unter Verwendung optionsbereinigter Spreads, November 2017.

In einem fortgeschrittenen Zyklus sollten Portfolios clever diversifiziert sein. Anleger sollten daher die Konzentrationsrisiken reduzieren, die häufig mit Investmentansätzen einhergehen, die auf eine Benchmark mit nur einer Währung ausgerichtet sind.