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Ausblick Anleger unterschätzen das China-Risiko

Stefan Wallrich ist Vorstand der Wallrich Wolf Asset Management in Frankfurt/Main.
Stefan Wallrich ist Vorstand der Wallrich Wolf Asset Management in Frankfurt/Main.

Das Hauptrisiko für den Aktienmarkt 2018 liegt wohl in der kreditfinanzierten chinesischen Wohnimmobilien- und Infrastrukturblase. Die Situation erinnert an das Jahr 2007, den Vorabend des US-amerikanischen Immobiliencrashs.

Jeder weiß eigentlich, dass die staatlich orchestrierte und von den chinesischen Banken finanzierte Blase irgendwann platzen könnte. Dennoch ist es seit der Jahreswende 2015/2016, als China vermutlich auf der Kippe stand (die chinesische Aktienbörse wurde aufgrund zu heftiger Kursrückschläge kurzerhand vom Staat geschlossen und Aktienverkäufe verboten!), recht ruhig um dieses Risiko geworden. Andere Themen, wie etwa Trump oder diverse geopolitische Risiken sind dagegen verstärkt in den Fokus der Börsianer gerückt – und zwar ohne dass sich die klaren Anzeichen für ein Platzen der China-Blase abgeschwächt hätten.

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So steht beispielsweise der chinesische HNA-Konzern, der mittels umfangreicher Kreditfinanzierung auf weltweite Shoppingtour gehen konnte, vor dem Kollaps. Auch einige Versicherungen, wie zum Beispiel Anbang, die bei Firmenübernahmen und großen Immobiliendeals zuletzt regelmäßig auf der Bieterseite aufgetaucht sind, haben sich vermutlich verhoben. Dies ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges, aber eine HNA-Pleite könnte durchaus auf andere Konzerne aus der chinesischen Finanzindustrie (Banken, Versicherungen, Holdings) überschwappen und eine Kapitalflucht aus China auslösen.

Ohnehin hat das Vertrauen in das Accounting der chinesischen Firmen aufgrund diverser Bilanzskandale in den letzten Jahren gelitten. Böse Zungen behaupten gar, dass die Unternehmen aus dem Land des Lächelns drei Bilanzen erstellen würden. Die erste für sich selbst, um die wahre Situation zu kennen, die zweite für die US-Börsenaufsicht SEC und die dritte für das chinesische Finanzamt.

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