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Ausblick Hedgefonds 2016 Niedrige Inflation und hohe Volatilität

David Saunders, Fondsmanager des Franklin K2 Alternative Strategies Fund
David Saunders, Fondsmanager des Franklin K2 Alternative Strategies Fund
Long/Short-Aktienstrategien: Technologie- und Gesundheitssektor ganz vorn

Das Auseinanderdriften einzelner Märkte ging in der Vergangenheit oft mit einer hohen Alpha-Generierung einher. Dies dürfte den Long-/Short-Strategien zugutekommen. Unseres Erachtens sollte 2016 besonders auf Unterscheidungsfaktoren zwischen Unternehmen geachtet werden. Ein zentraler Faktor für 2016 ist unserer Ansicht nach der Energiepreis. Eine neue Angebotsdynamik in Verbindung mit Nachfrageverschiebungen führte 2015 zu einem neuartigen Marktumfeld. Das hat für Unternehmen, Länder und internationale Geldströme weitreichende Folgen.

Wir bleiben bei US-Aktien aus den Bereichen Technologie und Gesundheitswesen zuversichtlich. Die Technologiewerte verzeichneten unserer Analyse zufolge im vergangenen Jahr sehr unterschiedliche Renditen, eine geringe Korrelation zueinander und erhöhte Volatilität. Außerdem dürfte die Branche weiterhin durch Innovationen in Bereichen wie Cloud Computing und Over-the-top-Dienste aufgemischt werden.

Aktien im Gesundheitswesen kamen im dritten Quartal 2015 unter Druck, als Sorgen um die Arzneimittelpreise zu einem Anlegerrückzug aus der Branche führten. Wir sind jedoch der Ansicht, dass das Tempo der Arzneimittelentwicklung, insbesondere im Bereich der Immunonkologie, der Branche Rückenwind geben wird. Die Unternehmen entwickeln Therapien, für die ungedeckter Bedarf da ist. Des Weiteren dürften große Akteure in diesem Bereich Marktabverkäufe nutzen, um ihre Pipelines mit weiteren Übernahmen auszubauen. Neben den Vereinigten Staaten sehen wir in Europa attraktive Chancen.

Relative-Value-Strategien: Chancen in den Rohstoffsektoren

Die Märkte für mit Wohnbau- und Geschäftshypotheken unterlegte Wertpapiere von Non-Agency-Emittenten weisen in unseren Augen gewöhnliche Ineffizienzen auf. Diese sollten bei den auf Unternehmensanleihen ausgerichteten Strategien Chancen auf Alpha- und Relative-Value-Transaktionen bieten. Nischen wie forderungsbesicherte CDOs, CLO-Mezzanin-Tranchen, verbriefte Peer-to-Peer-Kredite und von Anleiheversicherern versicherte puerto-ricanische Kommunalanleihen halten wir ebenfalls für chancenreich.

Turn-around-Manager sahen sich Ende 2015 mit begrenzten Umstrukturierungsaktivitäten konfrontiert. Eine verkraftbare Fälligkeitsmauer dürfte die Ausfallquoten bei Unternehmen zumindest im ersten Halbjahr 2016 deckeln. Die Ausweitung der Spreads griff jedoch Ende 2015 vom Energiesektor auf andere Branchen über. Das dürfte sich auch auf den Refinanzierungsmarkt auswirken, wenn die Risikoaversion 2016 anhält. Zusätzlich zu den Rohstoffsektoren sehen wir auch bei krisengeplagten staatlichen und kommunalen Emittenten Chancen, wie etwa bei Griechenland und Puerto Rico.

Event-Driven-Strategien: Unternehmen müssen Gewinnziele erreichen

Für Event-Driven-Strategien rechnen wir 2016 weiter mit robusten, realisierbaren Portfolios. Viele Unternehmen fassen wertsteigernde Transaktionen ins Auge, um nicht selbst zum Übernahmeziel zu werden. Außerdem stehen die Unternehmen unter Druck, Gewinnziele zu erreichen. Das wachstumsschwache Umfeld könnte zu weiterer Konsolidierung führen. Die Schwankungen der Fusionsarbitrage-Renditen werden 2016 sicherlich über dem historischen Durchschnitt liegen. Denn die aktuellen Geschäfte dauern länger und die kartellrechtlichen Risiken sind höher – insbesondere vor US-Präsidentschaftswahlen.

Einen Großteil des Jahres 2015 wurden die Anleger durch besondere Situationen enttäuscht, da Marktrückgänge einen bedeutenden Gegenwind darstellten. Wir rechnen damit, dass Erträge aus besonderen Situationen in Zukunft stärker von den Aktienmärkten abhängen werden. Dagegen dürften die Renditen aus Fusionsarbitragegeschäften attraktiver ausfallen und statistisch unabhängig von den Aktienmärkten sein.

Global Macro-Strategien: Zentralbanken geben den Ton an

Auch aus einer Global-Macro-Perspektive rechnen wir 2016 weltweit mit niedriger Inflation. Das fördert ein Liquiditätsumfeld, das Aktien zugutekommt. Wie wir es sehen, dürften die globalen Zentralbanken die kurzfristigen Zinsen weiter niedrig halten und in bestimmten Regionen und Ländern außerhalb der USA, wie der EU und Japan, auch künftig rekordhohe Liquiditätsspritzen verabreichen. Das könnte das globale Wirtschaftswachstum weiter abpuffern.

Von der US-Notenbank erwarten wir, dass sie die geldpolitische Normalisierung nur allmählich vorantreiben und die Zinsen noch länger niedrig halten wird. Bei den Schwellenländern rechnen wir mit stärkeren Unterschieden in der Zentralbankpolitik und beim politischen Risiko. Das dürfte die Volatilität und die Kursunterschiede erhöhen und somit für gute Anlagechancen sorgen.

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