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Ausblick Value-Aktien Auf der Überholspur: Value-Aktien en Vogue, vor allem in Schwellenländern

Alexandra Morris, CIO des norwegischen Fondshauses Skagen Funds
Alexandra Morris, CIO des norwegischen Fondshauses Skagen Funds

Zugegeben, es gab lang andauernde Börsenphasen, in denen das wertorientierte Investieren keinen Mehrertrag brachte. Bis in den vergangenen Sommer hinein war dies der Fall. Im September 2016 wendete sich das Blatt jedoch. Value-Titel wechselten auf die Überholspur. So stieg der MSCI ACWI Value Index im vergangenen Jahr um 12,6 Prozent, während der MSCI ACWI Growth Index gerade einmal einen Zuwachs von 3,3 Prozent verzeichnete. Ausschlaggebend für die gute Performance des MSCI ACWI Value Index war vor allem das vierte Quartal. Unserer Beobachtung nach wird sich an einen solchen Trendwechsel auch eine nachhaltige Phase der Outperformance anschließen, die für lange Zeit anhalten und Value-Aktien einen großen Vorsprung bescheren dürfte.

Analysen versus Marktstimmung – politische Börsen mit kurzen Beinen

Momentan sorgen sich Kapitalanleger intensiv wegen populistischer Strömungen in zahlreichen Staaten. Unbegründet, wie wir finden. Denn die möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft beeinflussen die Aktienmärkte oft nur kurzfristig. Das Sprichwort „Politische Börsen haben kurze Beine“ hat sich auch in der jüngsten Vergangenheit wieder einmal bewahrheitet.

Betrachten wir beispielsweise den aktuellen Machtwechsel in den USA. Seitdem Donald Trump als künftiger US-Präsident feststeht, werden viele Kaufempfehlungen für Banken, Baufirmen und Gesundheitsunternehmen ausgesprochen. Solche übereilten Analysen erfassen aber bestenfalls einen Teil der Realität. Investitionsentscheidungen sollten deshalb nicht auf schlagzeilenträchtigen Events beruhen. Genaue und handfeste Erkenntnisse werden aufgrund von tiefgreifenden Analysen einzelner Unternehmen erzielt (Bottom-up-Ansatz), die auch die langfristigen Ausrichtungen und Wachstumsziele berücksichtigen.

Ein überzeugendes Beispiel: Samsung mit starken Kennzahlen

Ein Einzeltitel, der uns gut gefällt, ist Samsung Electronics. Der für seine Smartphones bekannte IT-Konzern aus Südkorea überzeugt nicht nur durch attraktive Kennzahlen. Das Unternehmen hat auch die Weichen gestellt, um die Interessen seiner Aktionäre stärker zu berücksichtigen als in der Vergangenheit. Samsung hob die Dividende an und erhöhte seine Aktienrückkäufe. Zur Verbesserung der Corporate Governance erwägt die Konzernleitung zudem, das Unternehmen in eine Holding und eine Betriebsgesellschaft aufzuteilen. Alle diese Maßnahmen zusammen genommen haben das Potenzial, Samsungs Firmenwert um circa 30 Prozent zu steigern.

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Trotz Trump – Schwellenländer bieten Optionen für Value-Investoren

2017 könnten die Schwellenländer positiv überraschen. Die aufstrebenden Märkte haben schwierige Jahre hinter sich, machten aber in den vergangenen Monaten bereits durch steigende Indizes auf sich aufmerksam. Das Aufwärtspotenzial dieser Regionen ist nach unserer Einschätzung aber noch lange nicht erschöpft

Erstens ist da die vornehmlich über fortschrittliche Volkswirtschaften (FV) hinwegrollende Populismuswelle, während sich in aufstrebende Märkte (AMs) ein zuversichtlich stimmender Trend zu mehr strukturellen Reformen ausbreitet, und diese Märkte von der Globalisierung profitiert haben.

Indien hat Anfang August mit einer Steuerreform gerade einen Meilenstein gesetzt und Argentinien und Brasilien haben Regierungswechsel hinter sich, die auf mehr marktorientierte Reformen hoffen lassen. Verbesserungen in Politikgestaltung und Regierungsführung sind entscheidend, wenn es darum geht, die Wagniskosten für Investitionen in AMs zu senken.

Zweitens sind asiatische Staaten schon seit längerem stärker voneinander abhängig als von den USA, was sie weniger anfällig macht als oft vermutet wird. Laut der United Nations Economic and Social Commission for Asia and the Pacific, kurz UNESCAP, findet mehr als die Hälfte des Handels in Asien innerhalb der Region und auf globaler Ebene statt. Asien ist mit einem Gesamtanteil von 40 Prozent die größte Handelsregion der Welt.

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