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Analyse von Savills Immobilienmärkte 2018: Warten auf den schwarzen Schwan

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Einzelhandel: Popup-Stores statt 10-Jahres-Verträge

Bei den Einzelhandelsmieten sind Abwärtsrisiken wesentlich leichter zu entdecken. Von Ausnahmen abgesehen ist der Markt für Einzelhandelsflächen inzwischen ein Mietermarkt. Die Machtverschiebung
wird zum Beispiel daran deutlich, dass H&M öffentlich sein Interesse an Mietverträgen mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren bekundet. Nicht nur die Vertragslaufzeiten, auch die Flächennachfrage sinkt. Denn zum
einen lässt der Expansionsdrang der Einzelhandelsketten deutlich nach und zum anderen kommen ihre Ladenkonzepte mit weniger Fläche aus.

Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Eine stabile Nachfrage nach Ladenflächen erwarten die Savills-Analysten nur noch in den besten, das heißt am höchsten frequentierten Lagen – und zwar im internationalen Maßstab. Hier treten sogar immer mehr neue Akteure, beispielsweise Markenhersteller wie Tesla und Dyson, als Nachfrager auf. Außerhalb dieser Spitzenlagen ist mit schrumpfender Verkaufsfläche zu rechnen.

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Am Beispiel des geplanten Einzugs von WeWork in das Kaufhof-Objekt auf der Frankfurter Zeil werden in diesem Kontext zwei Dinge deutlich. Erstens: Fast alle Lagen sind „außerhalb dieser Spitzenlagen“. Zweitens: Nur weil diese Lagen als Einzelhandelslagen weniger gefragt sind, heißt das nicht, dass sie auch für andere Nutzungen unattraktiv sind. Ihre Suche nach attraktiven Geschäftslagen beginnen übrigens immer weniger Einzelhändler mit einem zehnjährigen Mietvertrag. Und auch nicht mit einem Drei-Jahres-Vertrag. Sie beginnen sie mit einem Popup-Store und testen, ob sich der Betrieb eines dauerhaften Ladengeschäfts an dieser Stelle tragen kann.

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