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Ausblick von SYZ Asset Management „Aktienbewertungen verheißen einen Crash“

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Anlagebewertungen

Die Bewertungen der Anlagen sind ein weiterer Bereich, den Anleger 2018 und darüber hinaus im Auge behalten sollten. Was die Bewertungen so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass die Anleger nicht allzu sehr auf sie achten, solange das Konjunkturumfeld gut ist. Wenn sich der allgemeine Markthintergrund aber auch nur leicht verändert, könnten die Anleger auf einmal sehr genau auf die Bewertungen und die Tatsache achten, dass fast alles teuer ist.

Im Hinblick auf die Anleihemärkte weiß jeder, dass die Renditen westlicher Staatsanleihen niedrig sind. Aber die größte Blasenbildung betrifft nicht etwa Staatsanleihen, sondern Unternehmensanleihen. Nach der jahrelangen expansiven Geldpolitik und der verzweifelten Jagd der Anleger nach Erträgen sind die Hochzinsmärkte und insbesondere europäische Hochzinsanleihen zur teuersten Anlageklasse der Welt geworden.

In den Augen der Anleger sind Aktien derzeit die Anlageklasse der Wahl. Im Vergleich zu den teuren Anleihen liegen Aktien tatsächlich näher an ihrem fairen Wert. Das ist natürlich ein relatives Argument, aber wenn wir die Aktienbewertungen in absoluter Hinsicht betrachten, ergibt sich ein ganz anderes Bild.

Nehmen wir zum Beispiel den S&P 500: Robert J Shiller, ein Yale-Professor und Nobelpreisträger hat eine Zeitreihe geschaffen, die er als zyklisch bereinigtes Kurs-Gewinn-Verhältnis (Cyclically Adjusted Price Earnings Ratio, kurz CAPE) bezeichnet. Diese Kennzahl soll einen objektiven Rahmen für den langfristigen Vergleich von Aktienbewertungen bieten. Im Augenblick liegt das CAPE über 32, im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt von knapp unter 17. So hoch war die Kennzahl bisher nur zwei Mal: kurz vor dem Aktienmarktcrash 1929 und während der Dot-Com-Blase 1999.