Auswertung von Amundi Anleger bevorzugen Smart-Beta- und Themen-ETFs
An diesen Zahlen lässt sich der derzeitige Großtrend zu Passiv-Investments deutlich ablesen – auch unter europäischen Anlegern: Seit Jahresbeginn flossen netto 74 Milliarden Euro in europäische börsennotierte Indexfonds. Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum noch 30 Milliarden Euro – ein Zuwachs um beinahe 150 Prozent. Das berichtet die französische Fondsgesellschaft Amundi. Sie beruft sich auf Daten des Finanzinformations-Anbieters Bloomberg Finance. Analysiert wurden 2049 europäische ETFs.
Demnach teilen sich die 74 Milliarden Euro Zuflüsse wie folgt auf: 48 Milliarden Euro investierten Anleger in Aktien-ETFs, 23 Milliarden in Anleihe-ETFs und 3 Milliarden in Rohstoff-ETFs.
Größten Anklang fanden ETFs einer Kategorie, die Amundi als „Sektor- und Smart-Beta-ETFs“ zusammenfasst. Die Kategorie enthält börsennotierte Indexfonds, die nur in Unternehmen bestimmter Branchen investieren, aber auch in speziell gewichtete Indizes. 16,8 Milliarden Euro investierten Anleger in solche Produkte.
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Frankreich gewinnt – Italien verzeichnet Abflüsse
Schlüsselt man beide Bereiche feiner auf, so zeigen sich bei den Sektor-ETFs mit 3,4 Milliarden Euro die größten Zuflüsse in ETFs auf europäische Finanztitel. Im Smart-Beta-Universum floss das meiste Geld in Titel, die nach dem Kriterium „Value“ gefiltert wurden. Um rund 3 Milliarden Euro legte dieser Bereich seit Jahresbeginn zu.
Und auch Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung waren bei Anlegern beliebt: In Smart-Beta-ETFs auf Small und Mid Caps flossen im laufenden Jahr 2,5 Milliarden Euro. Amundi-Experte Hermann Pfeiffer deutet das als ein gutes Zeichen für den Kontinent: „Diese stark zyklischen Engagements belegen das wiedergewonnene Vertrauen in den europäischen Markt“, so der Leiter ETF, Indexing und Smart Beta für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei Amundi.
Bricht man die Mittelzuflüsse wiederum auf einzelne Anlageregionen herunter, so zeigt sich Frankreich mit einer knappen Milliarde Euro Mittelzuflüssen als das Land, dem europäische Anleger 2017 das größte Vertrauen entgegenbrachten. Auf der anderen Seite der Skala liegt Italien. Das von einer Schuldenkrise geplagte Land musste bis Ende September Nettoabflüsse von rund 0,3 Milliarden Euro hinnehmen.