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AWD: Umsatz weiter rückläufig, Restrukturierung abgeschlossen

Manfred Behrens, AWD
Manfred Behrens, AWD
Der Umsatz der AWD-Gruppe erreichte 528,7 Millionen Euro im Jahr 2009. Das ist ein Rückgang von 16,5 Prozent im Vergleich zum Krisenjahr 2008 (633 Millionen Euro), in dem man bereits 11,8 Prozent verloren hatte. AWD begründet den Abwärtstrend mit einem „fortgesetzt liquiditätsorientierten Anlageverhalten“ verunsicherter Kunden aufgrund der Bankenkrise.

Maßgeblich für den Umsatzschwund waren Österreich und Zentralosteuropa sowie Großbritannien, wo es umgangreiche Umstrukturierungen stattfanden, die entsprechend zu Buche schlugen.

Teure Sonderaufwendungen

Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das Jahr 2009 lag aufgrund hoher Sonderbelastungen bei minus 41,1 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das EBIT noch 19,7 Millionen Euro erreicht.

So musste AWD in Deutschland nach einem von Branchenkonkurrent DVAG erzwungenen Gerichtsurteil den kompletten Werbeauftritt ändern. Die Umstellung des Claims von „Ihr unabhängiger Finanzoptimierer“ auf „Ihr persönlicher Finanzoptimierer“ schlug mit rund 9 Millionen Euro an Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen zu Buche.

Weitere Faktoren waren mit rund 4 Millionen Euro Kompensationszahlungen an ausgeschiedene Mitarbeiter in Folge von Reorganisationen. Ebenfalls 4 Millionen Euro kosteten die Marktaustritte in Rumänien und Kroatien. Wie AWD mitteilte, sind damit alle Restrukturierungsmaßnahmen abgeschlossen.

Deutschland sorgt derzeit für zwei Drittel des Umsatzes der AWD Gruppe. 2009 wurden dort 344 Millionen Euro erzielt. 10,8 Prozent weniger als 2008 (385,6 Millionen Euro). Das EBIT lag bei 28,8 Millionen Euro.

Belastung für Swiss Life

Der Gewinn der Swiss Life sank nicht zuletzt wegen des AWD-Engagements um ein Fünftel auf 194 Millionen Euro. Swiss Life hatte AWD im Jahr 2008 für 1,2 Milliarden Euro übernommen und bislang 53,7 Millionen Euro investiert, um die Tochter 2010 zurück in die Gewinnzone und wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Der Verlustbeitrag, den die deutsche Tochter zum Swiss-Life-Ergebnis beisteuert, liegt nach Angaben der Swiss Life bei 92 Millionen Franken (etwa 61 Millionen Euro).
AWD hat sein im Mai 2009 beschlossenes Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsprogramm inzwischen beendet. Die Fixkosten hat AWD den Angaben zufolge in der Berichtsperiode um 50 Millionen Euro reduziert. „Mit harten Einschnitten haben wir die Grundlagen für nachhaltiges Wachstum gelegt“, sagt Manfred Behrens, Vorstandschef der AWD Gruppe.

Ende 2009 hatte AWD 11.143 Handelsvertreter unter Vertrag. Darunter waren 5.726 voll ausgebildete und registrierte Finanzberater, 1.646 gebundene Vermittler sowie 2.902 Berater in Ausbildung und 869 sonstige Handelsvertreter. Aufgrund der Aufgabe des Geschäftes in Rumänien und Kroatien verminderte sich die Zahl der Berater zum Jahresanfang 2010 auf 5.342.

„Wir sind zuversichtlich, für das Gesamtjahr 2010 ein EBIT von 40 bis 50 Millionen Euro zu erreichen“, so AWD-Vorstandschef Behrens zu den nächsten Zielen. Im laufenden Jahr sei man im Plan: das EBIT im ersten Quartal überschritt 9 Millionen Euro.

Den Geschäftsbericht für 2009 will AWD erst zur Hauptversammlung im Juni veröffentlichen.

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