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Bain-Studie „Die deutschen Banken müssen handeln“

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Vorreiter haben Wettbewerbsvorteil

„Auch wenn es kurzfristig schmerzhaft war, haben die Vorreiterbanken mit ihrem geschärften Profil langfristig einen Wettbewerbsvorteil“, so Memminger. „Und das honoriert der Kapitalmarkt.“ Der Bewertungsunterschied zwischen Banken im Euroraum und ihrer angelsächsischen Konkurrenz zeige dies deutlich:

„Die deutschen Banken müssen handeln“, mahnt Jan-Alexander Huber, Co-Autor der Studie. „Die neuen Regeln sind eine Chance, ihr Geschäft zu fokussieren und Komplexität zu reduzieren.“

Drei strategische Handlungsfelder


Drei Themen stehen dabei der Studie zufolge im Mittelpunkt: Zunächst gelte es, die Risiken zu verringern und für nachhaltige Ertragskraft zu sorgen. Dies lasse sich durch den Ausstieg aus besonders kapitalintensiven Geschäftsfeldern ebenso erreichen wie durch eine optimierte Kapitalallokation und die Konzentration auf profitable Geschäftsfelder mit stabilem Cashflow.

Weiter müsse die Kapitalbasis gestärkt werden. Hier könnten Kapitalerhöhungen, stärkere Rücklagen sowie die Ausgabe von Instrumenten wie Coco-Anleihen die Banken in die Lage versetzen, die Forderung der Regulierer nach höheren Kapitalpuffern zu erfüllen.

Vorschriften schneller umsetzen

Zugleich gelte es, die neuen Vorschriften schneller umzusetzen, da sowohl der einheitliche Abwicklungsmechanismus (SRM), als auch die neuen Bestimmungen zum aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) bereits ab diesem Jahr greifen. Dabei prüft die Europäische Zentralbank die Banken quartalsweise auch auf die Tragfähigkeit ihres Geschäftsmodells.

„Selbst unter der neuen Regulierung können Banken erfolgreich sein“, betont Bain-Partner Huber. „Halten sie jedoch zu lange an tradierten Geschäftsmodellen fest, laufen sie Gefahr, den Anschluss im globalen Wettbewerb zu verlieren. Die Zukunft gehört fokussierten Banken mit transparenter Struktur. Auch in Deutschland.“

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