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Bain-Studie Private-Equity-Fonds treiben Konsolidierung im Gesundheitssektor

Füllautomat in einem Labor, Foto:  Dieter Schütz / <a href='http://www.pixelio.de' target='_blank'>pixelio.de</a>
Füllautomat in einem Labor, Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Private-Equity-(PE-)Fonds übernehmen eine immer aktivere Rolle bei der laufenden Konsolidierung in der Gesundheitsbranche. So erwarb beispielsweise Cinven im vergangenen Jahr den deutschen Labordienstleister synlab im Rahmen einer der weltgrößten PE-Transaktionen in diesem Sektor für zwei Milliarden US-Dollar. Zuvor hatte der PE-Fonds bereits die französische Labco übernommen und kann nun ein Unternehmen mit Niederlassungen in 35 Ländern formen.

Insgesamt stieg die Zahl der PE-Beteiligungen im Gesundheitswesen 2015 weltweit um 6 Prozent auf 199. Das Transaktionsvolumen hingegen sank auch wettbewerbsbedingt um rund 20 Prozent auf 23,1 Milliarden US-Dollar. Bei den Buy-outs entfielen 8 Prozent auf die Gesundheitsbranche. Im neuen „Global Healthcare Private Equity and Corporate M&A Report“ erläutert die internationale Managementberatung Bain & Company die Hintergründe und blickt auf das laufende Jahr.

Wettbewerb mit strategischen Investoren

Wie in keiner anderen Branche stehen PE-Fonds im Gesundheitssektor vor allem bei größeren Transaktionen im Wettbewerb mit strategischen Investoren. Das globale M&A-Volumen stieg im vergangenen Jahr auf 546 Milliarden US-Dollar und wuchs damit nochmals um ein Drittel gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2014. „Die PE-Branche hat zwei Exit-Rekordjahre hinter sich, in denen erhebliche Liquidität freigesetzt wurde“, erklärt Franz-Robert Klingan, Partner bei Bain & Company und Autor der Studie. „Der Anlagedruck, der jetzt bei neuen Investments entsteht, treibt im Bieterwettstreit die Preise.“

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Die Zahl der Exits aus Gesundheitsinvestments nahm 2015 um 8 Prozent auf 145 zu, vor drei Jahren waren noch weniger als 100 Exits verzeichnet worden. Die größte Käufergruppe machten die strategischen Investoren aus. Diese kommen durch die Einpreisung von Synergien oft zu höheren Bewertungen und damit Kaufpreisen. So konnte TPG beim Verkauf des US-Generikaherstellers Par Pharmaceuticals an die irische Endo International seinen Einsatz versechsfachen. Endo wiederum stieg durch diesen Zukauf zu einem der fünf größten Generikahersteller weltweit auf.

Europa steht vor einer Übernahmewelle


Generell sind Buy-and-Build-Strategien im Gesundheitssektor von erheblicher Bedeutung. Durch die Bündelung mehrerer Anbieter lassen sich nicht nur Skalenvorteile heben. Auch die operative Effizienz kann in einem Umfeld anhaltenden Kostendrucks gesteigert werden. Dies gilt insbesondere in den zum Teil noch stark fragmentierten europäischen Märkten.

Nach Überzeugung von Bain-Partner Klingan wird der Trend 2016 anhalten: „Wir erwarten eine weitere Konsolidierung in Europa, vor allem bei Labordienstleistern, im Kliniksektor sowie bei IT-Dienstleistern, die sich auf den Gesundheitssektor spezialisiert haben.“


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