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Bankenreform: „Es ist müßig über Universal- und Trennbanken zu streiten“

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In den achtzig Jahren, seit es die beiden Systeme nun gibt, sind kaum neue Erkenntnisse hinzugekommen. Beide Systeme haben funktioniert. Sie haben der Wirtschaft ordentliche Leistungen erbracht. Sie waren im Großen und Ganzen stabil. In beiden Systemen gab es aber Pleiten, in denen der Staat eingreifen musste. In der letzten großen Krise mussten sowohl Investmentbanken (Lehman Brothers) als auch Universalbanken (IKB) schließen.

Es ist also müßig, über Universalbanken kontra Trennbanken zu streiten. Man kann das Bankensystem so oder so organisieren. Dass der eine Weg (Universalbank) weniger dirigistisch ist als der andere, ist eher ein Formalargument. Wichtig ist freilich: Erstens muss sich die Politik für einen Weg entscheiden. Sie sollte nicht immer wieder neue Vorschläge auf den Tisch legen. Sonst können die Banken nicht langfristig planen.

Zweitens sollten besonders riskante Geschäfte (zum Beispiel Handel der Banken auf eigene Rechnung, Kredite an Hedgefonds) vom normalen Bankgeschäft getrennt sein. In diese Richtung gehen auch die Vorschläge etwa des Liikanen-Berichts für die EU, der Vickers-Kommission für Großbritannien und der Volcker-Rule für die USA. Damit rennt man freilich offene Türen ein. Viele Banken haben diese Geschäfte in den vergangenen Jahren schon deutlich reduziert.

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