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BB African Opportunities (Lux) Finanzminister-Roulette in Südafrika

Malek Bou-Diab, Portfoliomanager des BB African Opportunities (Lux) (Foto: Bellevue Asset Management)
Malek Bou-Diab, Portfoliomanager des BB African Opportunities (Lux) (Foto: Bellevue Asset Management)
Südafrika zog wegen der Ernennung und Entlassung von zwei Finanzministern innerhalb kürzester Zeit die Aufmerksamkeit auf sich. Präsident Zuma ersetzte zuerst Mr. Nene durch den unbekannten Abgeordneten van Rooyen. Nene genießt in der Finanzwelt wegen seines Einsatzes für eine Reduktion des Haushaltsdefizits hohes Ansehen. In nur wenigen Tagen stieg der südafrikanische Rand gegenüber dem US-Dollar auf über 16 Rand. Die Anleihenrenditen kletterten auf über 10 Prozent und der der Aktienindex erreichte Jahres-Tiefstände.

Zuma entließ auf Druck des Marktes van Rooyen wieder und ernannte Pravin Gordhan, der bereits von 2009 bis 2014 als Finanzminister amtierte. Bei konstant schwachem Makroausblicks büßte Südafrikas Börse 1,8 Prozent zum Vormonat ein. Sie erholte sich allerdings von ihrem Monatstief am 11. Dezember (-6,8 Prozent). Der Wechselkurs zum US-Dollar lag zum Jahresende bei 15,4 Prozent (-34 Prozent im Jahresverlauf).

Ägyptischer Markt dürfte positiv auf Reformen reagieren

In Ägypten setzte die Zentralbank (CBE) ihre Devisenspritzen fort. Diese beliefen sich vom 29. Oktober bis zum 12. Dezember auf 8,3 Milliarden US-Dollar. Die CBE wickelte außerdem ausländische Forderungen in Höhe von 550 Millionen US-Dollar ab. Dies ging einher mit staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung wirtschaftlicher Probleme. Hierzu zählen die langfristige Finanzierungen gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds und der Afrikanischen Entwicklungsbank, Investitionen – vorwiegend aus China und Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrates – sowie der Schutz der Devisenreserven (Einfuhrbeschränkungen).

Infolge steigender Inflation (11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, Stand November) wurden die Zinsen um 50 Basispunkte angehoben. Gleichzeitig versorgte das Militär einkommensschwache Bürger mit billigen Nahrungsmitteln. Anleger reagierten darauf positiv, der führende ägyptische Aktienindex EGX30 legte 10,2 Prozent zu. Vor dem Jahrestag der Revolution im Januar 2016 rechnen wir mit keinen größeren Veränderungen. Die starke Performance bestätigt jedoch unsere Auffassung, dass der Markt die aktuelle Lage eingepreist hat und positiv auf Reformen reagieren dürfte.

Nigeria plant expansiven Haushalt 2016

Der nigerianische und der kenianische Aktienmarkt legten um 4,6, beziehungsweise 1,8 Prozent zu. Die Bekanntgabe eines expansiven Haushalts 2016 zur Ankurbelung des integrativen Wachstums wirkte sich kaum auf den nigerianischen Markt aus (-2,3 Prozent im Monatsverlauf am 29. Dezember). Die Regierung plant eine Anhebung der Ausgaben um etwa 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auf 6,1 Billionen Nigerianische Naira. Dies untermauerte unsere Zweifel an der Regierung, ihr angestrebtes Ziel im heutigen Umfeld zu erreichen.

Tunesiens Börse legte im Dezember trotz operativer Herausforderungen um 1,8 Prozent zu und machte einen Teil ihrer Verluste im Jahresverlauf gut. Marokko schloss dagegen 1,8 Prozent schwächer. Die Schwäche der Börse in Casablanca beruht unseres Erachtens auf Window Dressing – lokale Institutionen trennten sich von einigen Verlustbringern, was nur von kurzer Dauer sein dürfte.

Mit Blick auf die derzeitige Korrektur in den Schwellenländern ist eine aufmerksame Überwachung der Rohstoffpreise unbedingt erforderlich, vor allem mit Blick auf den begonnenen Straffungszyklus der US-Notenbank.

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