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BB Medtech & Services Wie Big Data die Medizin verändert

OP-Roboter, die Prostatakarzinome entfernen oder extrem miniaturisierte Implantate präzise an der richtigen Stelle platzieren – das ist keine Szene aus einem Science-Fiction-Film, sondern bald Realität. Minimalinvasive Eingriffe zählen zu den innovativsten Feldern in der Medizintechnik. Technologische Präzision und die elektronische Auswertung von großen Datenmengen von Patienten in Echtzeit gehen dabei Hand in Hand. Möglich machen es die immer größeren Datenmengen, die im Rahmen von Big Data und Cloud-Datenspeichern in Echtzeit abrufbar sind.

Darüber hinaus erleichtert die minimalinvasive Chirurgie die Arbeit der Ärzte im Operationssaal: Heute erfordern manuelle Eingriffe, die über einen längeren Zeitraum eine im wahrsten Sinne des Wortes ruhige Hand – so etwa die Bauchspiegelung, bei der Ärzte mithilfe statischer Stablinsenoptiken durch vom Chirurgen geschaffene Öffnungen in der Bauchdecke Einblick in die Bauchhöhle erhalten). Solche Eingriffe  könnten zukünftig auf Routineeingriffe beschränkt werden. Umgekehrt kann in Zukunft eine größere Zahl von Ärzten mit OP-Robotern chirurgische Eingriffe vornehmen, wenn sie erst einmal in die Bedienung der Roboter eingewiesen wurden.

Fast unbegrenzte Möglichkeiten

Das Spektrum der dabei eingesetzten neuen Technologien ist vielfältig. Fernüberwachung und miniaturisierte Verfahren zählen ebenso dazu wie die Navigation über bildgebende Verfahren. Mehrere miteinander kombinierbare Bildmodalitäten ermöglichen in Zukunft komplexere chirurgische Eingriffe. Computertomografie, Ultraschall und 3D-Modellierung liefern hier dem behandelnden Personal in Echtzeit miteinander vernetzt wichtige Informationen zur Beschaffenheit von Oberflächen und Organen. Kontrastmittel und spezifische Detektorsysteme ergänzen dieses Gesamtbild durch Analysen von Gewebestrukturen.

Der medizinische Nutzen liegt darin, die Komplikationsrisiken bei solchen Operationen zu minimieren und die durch menschliches Versagen ausgelösten Fehlerquoten zu verringern. Aus ökonomischer Sicht werden zugleich die Behandlungsprozesse effizienter und die Gesamtkosten sinken.

Roboter in der Tumor-Diagnostik

2018 soll der erste Biopsie-Roboter zugelassen werden. Das wichtigste Anwendungsgebiet, an dem das Gerät erfolgreich getestet wurde, ist die Biopsie von Lungengewebe, etwa um einen Tumor zu diagnostizieren. Herkömmliche Verfahren sind wie das Entnehmen von Gewebeproben per Nadel entweder sehr schmerzhaft, wie die Bronchoskopie zu ungenau oder per Ultraschall nur schwer an die richtige Stelle zu navigieren. Während ein Arzt etwa 30 Minuten benötigt, um die Nadel richtig zu platzieren, dauert es beim per Robotik gesteuerten Assistenzsystem nur fünf Minuten.

Der Einsatz eines Laser-Endomikroskops, das mit einer nadeldünnen Sonde an der Spitze eingeführt wird, könnte die Gewebeentnahme in der Zukunft ganz obsolet machen. Dank digitaler Datenübertragung findet innerhalb von Sekunden die Auswertung der Gewebeproben statt. Per Video oder Sprachverbindung wird der Pathologe zugeschaltet, dessen Diagnose entscheidend für den nächsten Schritt ist. Bei einem bösartigen Tumor kann so umgehend ein chirurgischer Eingriff eingeleitet werden. Über eine Cloud-Anbindung könnten solche digitalen Gewebeproben auch mit Expertensystemen mit künstlicher Intelligenz (AI) ausgewertet werden.

Für die ersten Produkte eröffnet sich ein immenses Marktpotenzial. Auf der Basis von bis zu fünf Millionen Lungenbiopsien, die jährlich in den USA, Europa und in China vorgenommen werden, beziffern Branchenexperten die potenziellen jährlichen Spitzenumsätze auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar. Die Langzeitperformance untermauert die Werthaltigkeit der Medizintechnik und der Gesundheitsdienstleister. Auf Sicht der letzten zehn Jahre glänzte der Sektor mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 5 Prozent. Noch besser schnitt er auf der Gewinnseite ab, die im Schnitt ein Plus von 10 Prozent generierte. Damit gehört er als Baustein in jedes diversifizierte Anlegerdepot.

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