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BCG-Studie Schweiz wird Asiens Vermögenszentren hinterherhinken

Blick auf das nächtliche Hongkong
Blick auf das nächtliche Hongkong | Foto: unsplash.com

Die Wahrnehmung, dass Singapur sicher und stabil ist, wird einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group (BCG) zufolge dabei helfen, Geld in das südostasiatische Land fließen zu lassen. Die Beratungsgesellschaft prognostiziert, dass die Offshore-Aktiva dort mit einer durchschnittlichen Gesamt-Jahresrate von 8 Prozent bis 2021 zulegen werden. Für Hongkong sagt die Studie 7 Prozent vorher, für die Schweiz hingegen nur 3 Prozent.

Die Schweiz bleibt laut dem Papier allerdings das weltweit größte Drehkreuz für Offshore-Vermögensverwaltung mit 2,4 Billionen Dollar. Die Summe ist doppelt so groß wie die von Singapur.

politisch und wirtschaftlich instabil

Jahrzehntelang hatten Vermögenszentren wie die Schweiz und Singapur von politischer und wirtschaftlicher Instabilität an anderen Orten profitiert. Reiche Menschen schafften ihr Geld dorthin auf der Suche nach Erträgen. Asiens größte Drehkreuze locken das Vermögen von Kunden aus der Region selbst an, deren Reichtum mit der wachsenden Wirtschaft zunimmt.

„Relativ zur Schweiz legen Hongkong und Singapur schneller zu wegen des konjunkturellen Wachstums von China bis Indien“, sagt Mariam Jaafar, Partnerin bei BCG in Singapur, Mitverfasserin der Studie. „In den Köpfen der Kunden ist Singapur unabhängiger und sicherer. Die Regierung unterstützt zudem die Vermögensverwaltungs-Branche sehr.“

beschränkte Investment-Abflüsse

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Dennoch: Chinas Beschränkungen bei Investment-Abflüssen könnte Jaafar zufolge die Bewegung von Aktiva aus der Volksrepublik heraus verlangsamen.

China liegt vor Taiwan, Hongkong und Indonesien, wenn es um die größten Quellen von Offshore-Wealth in der Region Asien-Pazifik geht, zeigt die Studie. Reiche Menschen halten ihr Vermögen weiter im Ausland, obwohl Behörden weltweit die Zügel bei versteckten Offshore-Geldern anziehen.

Laut BCG müssen die Bemühungen von Regierungen mit Blick auf strengere Steuerregeln oder Amnestien die Reichen dieser Welt erst noch dazu bewegen, ihre nicht-deklarierten Aktiva spürbar zurückzuführen. „Wegen politischer Instabilität bleiben Offshore-Lösungen für vermögende Familien attraktiv“, heißt es in dem Papier weiter.

Anzahl der Mitarbeiter wurde erhöht

Banken von der UBS Group über Credit Suisse Group bis hin zu DBS Group Holdings hatten zuletzt die Anzahl der Mitarbeiter in der Vermögensverwaltung erhöht, um Kunden in aller Welt zu bedienen, während die Aktiva zulegen.

Der BCG-Studie zufolge sind Offshore-Aktiva an Private Banking-Standorten global im vergangenen Jahr um fast 4 Prozent auf 10,3 Billionen Dollar angeschwollen.

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