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BdV-Chef Die Lebensversicherung liegt im Sterben

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"Trust is the word"

Den Spruch habe ich von dem Präsidenten der europäischen Aufsicht geklaut, der auf einer anderen Konferenz letzte Woche, genau für die neue europäische Rente PEPP geworben hat. Und auch auf dieser Konferenz habe ich das Plenum darauf hingewiesen, dass es nicht nur um die Ansparphase geht, sondern eben auch ganz stark darum, wie denn die Verrentung funktionieren soll.

Das wird die Kerndiskussion der nächsten Jahre. Wie organisieren wir die Auszahlphase? Wie kommen die Altersvorsorgesparer dann später im Alter an ihr Geld?

Hier in Deutschland gehen wir einen vergleichsweise eigentümlichen Weg. Wir Deutsche hegen sowieso schon immer einen Fetisch für Garantien, der dann zu Exzessen wie die neuartigen Dreitopfhybride oder spezielle Abarten der Variable Annuities führt. Und zusätzlich haben wir aufsichtsrechtlich sehr starke Beschränkungen was eben die Auszahlung von Altersvorsorge angeht.

Steuerlich gilt hierzulande ein Vertrag nur dann als förderungswürdige Altersvorsorge, wenn er in eine Rente bei einem Lebensversicherer mündet. Allianz, Axa und die anderen haben also in letzter Konsequenz als Branche ein Monopol auf Altersvorsorge – in Deutschland. Und das nutzen sie aufs Äußerste aus. Für die Kalkulation dieser Renten haben sie sich (unter Mitwirkung der nationalen deutschen Aufsichtsbehörde) lustige Sterbetafeln ausgedacht, die sie (unter ausdrücklicher Billigung des Finanzministeriums) dann so pervertierten, dass sich die Rente für den Kunden nicht mehr lohnt.