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in FinanzberatungLesedauer: 5 Minuten

„Bei der Einführung von Entgelten gibt es keinen guten Zeitpunkt“

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DAS INVESTMENT.com:
Falls eine Gesellschaft nicht zustimmt, werden Sie deren Fonds zwar nicht von der Plattform nehmen, aber die Leistungen einschränken. Was bedeutet das konkret?

Nonner: Wir bieten folgende Leistungen im Rahmen des Produktpartner-Pricings an: •    Eine detaillierte Darstellung der Fonds inklusive Zusatzinformationen wie beispielsweise Asset-Break-Downs, Performance-und Risikokennzahlen und Bereitstellung der gesetzlichen Verkaufsunterlagen im Internet-Frontend der FFB. In den vergangenen 12 Monaten hatten wir hier mehr als drei Millionen Fondsprofilaufrufe.
•    Ein einfacher Zugang zu ihren Fonds für Berater und Kunden über die Suchfunktionen im Fondsfinder. Detaillierte Informationen in der Ergebnisliste des Fondsfinders sind oft der erste Schritt zum Erwerb eines Fonds.
•    Die uneingeschränkte Verfügbarkeit der Fonds im Rahmen der Online-Orderprozesse für Vermittler und Kunden. Online-Orders machen inzwischen mehr als 60 Prozent des gesamten Ordervolumens aus – Tendenz steigend.
•    Die uneingeschränkte Einbindung der Fonds in die FFB-Portfolio-Tools sowie den FFB-Beratungsassistenten, unsere iPad-App.
•    Neue Fonds können im Rahmen des Produktpartner-Pricings ohne zusätzliche Kosten aufgenommen werden. Andernfalls erheben wir künftig eine Kostenpauschale pro Fonds.
•    Die Bereitstellung eines detaillierten Bestands- und Transaktionsreportings über ihr Fondsangebot bei der FFB zum Download und zur elektronischen Weiterverarbeitung in ihren Reporting-Systemen.
•    Eine umfassende Nutzung unserer Online-Versandmöglichkeiten für die Bereitstellung von Dauerhaften Datenträgern – inklusive der Speicherung der Daten beim Kunden.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass diese Leistungen für Gesellschaften, die unser Angebot nicht nutzen möchten, auch nicht zur Verfügung stehen.

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Gegner der Listing-Fee argumentieren mit anderen Plattformen wie zum Beispiel Metzler Fund Exchange, die auch ohne Listing-Gebühren auskommen. Metzler-Manager Hartmut Petersmann meint, dass viele der oben erwähnten Leistungen zum Basisgeschäft einer Fondsplattform gehören und mit moderner Technik auch keinen erheblichen Mehraufwand verursachen.

Nonner: Das stimmt. Der technische Mehraufwand hält sich für die reine Bereitstellung von Daten in Grenzen. Hinzu kommt aber eine Fülle von regelmäßig zu erfüllenden Kontrollaufgaben. So muss beispielsweise bei jeder „Corporate Action“ geprüft werden, ob die betroffene Gattung im Bestand ist und weitere Schritte eingeleitet werden müssen. Auch Null-Bestände müssen geprüft und abgestimmt werden. Wenn man sich vor Augen hält, dass wir mehr als 2.000 Fonds unter Vertrag haben, die in den letzten 12 Monaten keinen Bestand hatten und somit auch keinerlei Ertrag generiert haben, dann ist die Frage, wie der Aufwand hierfür bezahlt werden soll, berechtigt.

Dieser administrative Aufwand ist aber nicht das Entscheidende. Wir haben über die Jahre viele Aufgaben übernommen, die die Fondsgesellschaften entlasten und ihnen den Vertrieb deutlich vereinfachen – das hat nichts mit dem Basisgeschäft einer Plattform zu tun, sondern ist eine gerne gesehene Zusatzdienstleistung. Wir haben uns von einem reinen Plattformanbieter zu einem umfassenden Service-Dienstleister entwickelt und passen unser Preismodell entsprechend an.
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