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„Bei Gold und Silber erwarten wir 2013 neue Höchststände“

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DAS INVESTMENT.com: Was steckt hinter ihrer Anlagestrategie systemische Risiken auf der ökonomischen Ebene und neue Trends auf der gesellschaftlichen Ebene zu berücksichtigen?

Hellener: Die Entwicklungen der Kapitalmärkte unterliegen mehr denn je Ankündigungen und Maßnahmen der weltweiten Notenbanken. Systemische Risiken wie Währungsturbulenzen und Staatsbankrotte müssen in den Anlageentscheidungen der Vermögensverwaltung der heutigen Generation berücksichtigt werden. Eine erfolgreiche Vermögensverwaltung ist heute deutlich anspruchsvoller als früher. Unser Ziel mit dem VSP Sachwertfonds ist daher die reale Kapitalmehrung, also eine positive Rendite nach Abzug der Inflation.

Darüber hinaus verfügt der VSP Sachwertfonds über eine Trendkomponente, die je nach Kapitalmarktumfeld moderater oder offensiver ausgeprägt ist. Wenn sich in einem von uns identifizierten Sektor ein Börsentrend ausbildet, versuchen wir beispielsweise technologische Neuerungen oder demografische Entwicklungen zu nutzen.

DAS INVESTMENT.com: Neben einer Asset Allocation nach Anlageklasse und Währungen unterscheiden sie Anlagen auch nach ihrer Funktion. 48 Prozent dienen derzeit dem Inflationsschutz. Wird sich künftig daran etwas ändern?

Hellener: Entgegen der politischen Rhetorik sind keinerlei nachhaltige Fortschritte in den Schuldenstaaten sichtbar. Weder bei der Wettbewerbsfähigkeit, noch bei der Haushaltskonsolidierung oder der strukturellen Arbeitslosigkeit. Wir erwarten im Laufe des Jahres 2013 die politische Notwendigkeit von aggressiveren und beherzteren Maßnahmen, um wieder Wachstum zu schaffen. Statt Sparpaketen werden dann Konjunkturpakete geschnürt, welche durch die EZB finanziert werden. Daher werden wir Investments, welche die Portfoliofunktion Inflations-/ Krisenschutz erfüllen, weiter aufstocken.

DAS INVESTMENT.com: Warum investieren Sie momentan vor allem in die Aktien von Edelmetallminen und nicht in die Edelmetalle selber?

Hellener: In unserem VSP Sachwertfonds haben wir aktuell eine Investitionsquote von rund 22 Prozent in physischen Edelmetallen und knapp 30 Prozent in Edelmetallminen. Bei den monetären Edelmetallen Gold und Silber nimmt der Nachfragestrukturwandel immer deutlichere Züge an. Daher erwarten wir für 2013 neue historische Höchststände.

Insofern lohnt es sich einen Blick auf Minenaktien zu werfen, die den Edelmetallnotierungen normalerweise mit dem Faktor 2 folgen. Aktuell sind Minenaktien niedrig bewertet, das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt deutlich unter dem langjährigen Branchendurchschnitt. Die durchschnittlichen Produktionskosten für die Feinunze Gold liegen zwischen 900 und 1.000 US-Dollar. Goldminen erlösen aktuell aber rund 1.700 Dollar. Die Margen sind damit aktuell sehr hoch und werden sich bei steigenden Edelmetallkursen ausweiten. Zahlreiche Minengesellschaften haben jüngst ihre Dividenden erhöht und teilweise Aktienrückkaufprogramme verabschiedet.

Im Sektor der Edelmetallminen favorisieren wir sogenannte Royalty-Firmen. Diese Unternehmen stellen Minengesellschaften Anschubfinanzierungen für neue Projekte zur Verfügung und erwerben im Gegenzug dafür das Recht auf einen prozentualen Anteil am produzierten Gold und/oder Silber. Der große Vorteil dabei: Royalty-Firmen profitieren von steigenden Edelmetallpreisen und Produktionsmengen, sind aber nicht von steigenden Explorationskosten betroffen. Durch eine clevere Asset Allocation und die Streuung auf verschiedene Projekte kann somit ein dauerhaft hoher Cashflow erzielt und die Abhängigkeit von einzelnen Projekten verringert werden.

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