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Beitragsanpassungen in der PKV „Eine vorsichtige Kalkulation alleine nützt nichts“

Birgit König. Foto: Allianz
Birgit König. Foto: Allianz
DAS INVESTMENT.com: Zahlreiche Versicherer haben bereits angekündigt, die Beiträge in der Krankenversicherung für 2015 erhöhen zu müssen. Wie sieht es hier bei der Allianz aus?

Birgit König:
Die Beitragsanpassung liegt bei der Allianz Privaten Krankenversicherung zum 1. Januar 2015 durchschnittlich unter 1,5 Prozent. Nachdem wir 2014 für viele unserer Kunden die Beiträge sogar senken konnten, ist das erneut ein sehr niedriger Wert. Wir liegen seit Jahren mit maßvollen Beitragsanpassungen unter dem Marktdurchschnitt. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre waren es bei uns unter 2 Prozent, also deutlich unter den Beitragssteigerungen in GKV und PKV.

Haben steigende Beiträge ihre Ursache vor allem in einer falschen Kalkulation, überbordenden Krankheitskosten oder schwachen Finanzkraft der Versicherung?

Die Beiträge in GKV und PKV steigen seit Jahren um etwa 3 Prozent und damit etwas über der allgemeinen Inflation. Das ist der Betrag, den wir uns in Deutschland leisten, um anders als viele andere Volkswirtschaften in vollem Umfang an der medizinischen Innovation teilzuhaben. Tatsächlich unterscheiden sich die Beitragssteigerungen einzelner Tarife und einzelner Gesellschaften aber erheblich.

Ein Teil der Ursache liegt dabei in der Kalkulation. In der privaten Krankenversicherung wird am Anfang ein großer Teil der Beiträge gespart, um die höheren Leistungen im Alter finanzieren zu können. Anders als die GKV ist die PKV daher völlig unabhängig von der Demografie. Nur mit entsprechenden Sicherheiten in der Kalkulation und einem hohen Sparanteil geht dieses Kalkül jedoch auf.

Das heißt?

Kunden in sehr günstigen Tarifen mit hohem Selbstbehalt zum Beispiel müssen rein durch die Kalkulation mit höheren prozentualen Beitragssteigerungen rechnen als Kunden in Tarifen mit geringen Selbstbehalten. Oder andersrum: Wenn ein Tarif bereits mehrfach stärker angepasst worden ist, sollte sich ein Kunde die Frage stellen, ob dies nicht auch ein Zeichen für drohende zukünftige Beitragssteigerungen ist.

Eine vorsichtige Kalkulation alleine nützt aber nichts, wenn die Gelder nicht ertragreich und sicher angelegt werden. Letztendlich ist das wie bei einem Sparplan: Da hängt der Ertrag auch sowohl vom eingezahlten Geld als auch von der Verzinsung ab.

Hier kommt die Finanzstärke ins Spiel. Wir bei der Allianz haben global agierende Anlageteams, die aufgrund der enormen Größe der gesamten Allianz-Kapitalanlage von 600 Milliarden Euro zu Konditionen investieren können, die kleineren Versicherern oder Privatpersonen nicht zur Verfügung stehen.