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Aktualisiert am 24.02.2017 - 18:26 UhrLesedauer: 3 Minuten
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Bellevue AM So nutzt der BB Entrepreneur Europe die Markt-Ineffizienzen

Wer die Hidden Champions finden will, muss manchmal etwas ungewöhnlichere Wege gehen. So fragt Birgitte Olsen gern mal Unternehmer, von denen sie überzeugt ist, nach Empfehlungen. „RIB Software ist uns etwa von einem finnischen Fintech-Unternehmen genannt worden“, so die Fondsmanagerin von Bellevue Asset Management. Das Entrepreneur-Team hat sich daraufhin das Unternehmen genauer angeschaut. Heute zählt der Bausoftware-Entwickler aus Stuttgart zu einer der größten Einzelpositionen im Entrepreneur Europe Small.

Der 2011 aufgelegte Fonds investiert in kleine, eigentümergeführte Unternehmen aus Kontinentaleuropa. Das Anlageuniversum für Olsen und ihre beiden Co-Manager Michel Keusch und Karim Bertoni ist rechtgroß. Es umfasst rund 1.000 Unternehmen. Und zu den meisten dieser Unternehmen existieren nur wenige oder gar keine unabhängigen Analysen. Für das Manager-Trio gibt es also eine Menge Arbeit, aber auch viele Chancen. „Durch die hohe Intransparenz entstehen Bewertungsineffizienzen. Es gibt keinen Marktkonsensus, was die einzelnen Unternehmen tatsächlich wert sind“, sagt Olsen.

Sie versucht daher, die Unternehmen aufzuspüren, deren Aktien zu günstig gehandelt werden. „Wir wollen das Geschäftsmodell eines Unternehmens von Grund auf verstehen“, so Olsen. Die Perspektiven in Hinsicht auf Umsatzwachstum, Gewinnpotenzial und Cashflow-Generierung werden quantifiziert und ein Kurspotenzial ausgelotet. Dies sollte bei mindestens 20 Prozent liegen– und das qualitative Risikoprofil des Unternehmens muss stimmen.

Ins Portfolio kommen letztlich nur Titel, von denen die Managerüberzeugt sind. 30 bis 40 Werte sind es in der Regel. Dazu zählen zum Beispiel der Kork-Weltmarktführer Corticeira Amorim, das Lachszuchtunternehmen Bakkafrost von den Färöer-Inseln und Fila, ein italienischer Hersteller von Farbstiften für Kinder. Das Mailänder Unternehmen ist zu 36 Prozent im Besitz der Familie Candela. Massimo Candela leitet die Geschäfte in der dritten Generation. „Fila bietet in westlichen Regionen ein sehr stabiles Wachstum von 2 bis 3 Prozent pro Jahr. In Schwellenländern dagegen wächst der Absatz von Schreibwarenviel stärker, da immer mehr Kindereingeschult werden“, so Olsen.

Auf der Sektorenseite überwiegen zurzeit Industrie- und IT-Unternehmen. Aus regionaler Sicht habendeutsche Unternehmen mit knapp 20 Prozent den größten Anteil am Fonds, gefolgt von Italien, Spanien, Österreich und Norwegen, dem Heimatland der in der Schweiz lebenden Fondsmanagerin Olsen.

2016 lag der Entrepreneur Europe Small mit einer Performance von über 7 Prozent zu Ende Novemberklar vor seiner Benchmark, dem MSCI EU Small ex UK Index. Auch seit Auflegung im Juni 2011 konnte der Fonds mit einer kumulierten Performance von über 97 Prozent den Index outperformen.

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