LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 29.04.2013 - 14:24 UhrLesedauer: 2 Minuten

Beluga-Krise: HCI kappt Charterverträge, Hammonia übernimmt die Bereederung

Foto: thomasfuer / photocase.com
Foto: thomasfuer / photocase.com
Immer mehr Emissionshäuser, die Fondsschiffe an die in die Krise geratene Reederei Beluga verchartert hatten, kündigen die Verträge und suchen sich neue Partner. Nach der Oltmann Gruppe folgte heute der börsennotierte Hamburger Initiator HCI Capital, der allein für 20 Schwergut- und Mehrzweckschiffe aus insgesamt 17 Fonds Charterverträge mit Beluga unterhielt.

„Wir haben alle erforderlichen Maßnahmen zur Übertragung der Bereederung auf die Hammonia auf den Weg gebracht“, sagt der HCI-Vorstandsvorsitzende Ralf Friedrichs. Die Hammonia Reederei ist ein Joint Venture von HCI, der Peter Döhle Schiffahrts-KG und General Electric Transportation Finance. Ziel der Maßnahme sei es laut HCI, den fortlaufenden Betrieb der Schiffe unabhängig von der weiteren Entwicklung der Beluga Gruppe sicherzustellen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte sich die „Interessengemeinschaft Charterschiffe Beluga“ gebildet, die 53 Schiffsgesellschaften vertritt und zu der unter anderem HCI, die Kanzlei Gooßen & Heuermann, die Reederei Elbe Shipping und Ownership Emissionshaus zählen. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Ex-Beluga-Partner in den nächsten Tagen Verträge mit neuen Charterern schließen werden.

Neu ist die Schieflage bei der Chartergesellschaft von Beluga nicht: Als sich Anfang 2010 größere Schwierigkeiten bei der Beschäftigung der Schiffe abzeichneten, hatte Beluga-Gründer Nils Stolberg mit einigen Gesellschaften eine von ursprünglich 11.500 auf 8.000 Dollar reduzierte Charter oder  Stundungsmodelle ausgehandelt. Dennoch kam es im weiteren Verlauf zu massiven Unterdeckungen bei Beluga Chartering, die nach Brancheninformationen ab Oktober 2010 bei bis zu 5.000 Dollar pro Schiff und Tag lagen. Zudem hatte Beluga einige Schiffe an Briese Schiffahrt unterverchartert und soll die von Briese gezahlte Charter nicht an die Fonds weitergereicht haben.

Beluga sowie Mitgesellschafter und Kreditgeber Oaktree bleiben derweil weiter in Deckung und äußerten sich zu den aktuellen Vorgängen nicht. Oaktree, die 2010 nach einem geplatzten Finanzierungsdeal von Beluga und der KfW als Private-Equity-Investor bei dem Bremer Schiffskonzern eingestiegen war, hat nach einem Bericht des „Weserkurier“ zwischenzeitlich mit einem Vermögens-Sicherungsantrag das Privatvermögen Stolbergs gesperrt. Oaktree will damit Stolberg zur Zahlung offener Rechnungen bewegen. Einige davon sind aber wohl nicht nur finanzieller Natur.


Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion