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Aktualisiert am 28.01.2020 - 12:20 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 2 Minuten

MEG AG: Vorstandschef Göker tritt ab

Mehmet E. Göker, MEG AG
Mehmet E. Göker, MEG AG

Göker (30), der zudem als Vertriebsvorstand fungierte, hatte die MEG nach der Gründung in 2003 nach eigenen Angaben auf zuletzt 65 Millionen Umsatz Euro im Jahr 2008 geführt. Der Firmengründer wird sich aus dem operativen Geschäft „vollkommen zurückziehen“, wie das Unternehmen in einer Erklärung bekanntgab. Göker bleibt allerdings weiterhin Alleinaktionär der MEG. Finanzvorstand Michael Kopeinigg übernimmt zusätzlich den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Björn K. bleibt wie bisher stellvertretender Vorstandsvorsitzender. „Ich bin als Vorstandsvorsitzender der MEG AG zurückgetreten, um einem Neuanfang nicht im Weg zu stehen“, sagte Göker der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA), nachdem er zum Wochenende sein Büro beim Kasseler Versicherungsvermittler geräumt hatte. Es stehe fest, dass es im Unternehmen „tief greifende Strukturveränderungen“ geben werde, „die die Firma nachhaltig auf solide Grundlagen stellen werden“. Details sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Der Rückzug erfolgt offenbar aufgrund einer finanziellen Schieflage. Wie die HNA meldete,  sollen seit geraumer Zeit bei einem Teil der bundesweit 1.300 Beschäftigten Provisionen und Gehälter im niedrigen fünfstelligen Bereich überfällig sein. Zwar stehe in den Arbeitsverträgen, dass das Geld erst bei Erstzahlung des Kunden an die Versicherung fließt, gelebt wurde aber eine andere Hauspolitik, berichtete ein Insider der Lokalzeitung. Der Plan mit den fest Angestellten im Vertrieb, den Göker 2007 nach einer Razzia wegen Steuerhinterziehung und Beitragsvorenthaltung etabliert hatte, gilt als gescheitert. Offensichtlich ließen Gehälter und Abgaben für die fest angestellten Vertriebskräfte die Kosten explodieren und die Rücklagen schmelzen. Von Schwierigkeiten mit Banken und Versicherern wird berichtet. Wie die HNA weiter meldet, sollen ab Oktober die angestellten Vertriebsmitarbeiter wieder als Selbstständige arbeiten. Der Innendienst – rund 450 Beschäftigte – bleibe weiter im Angestelltenverhältnis. Auch die Aufgabe von Niederlassungen sei möglich. Von den bundesweit 14 Filialen sollen vier auf der Kippe stehen: Bielefeld, Cottbus, Hamburg und Stuttgart. Eine Kapitalerhöhung, um frisches Geld ins Unternehmen zu pumpen, sei derzeit nicht geplant.

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