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Maschmeyer reloaded: 3,4 Millionen Zuschauer

Top-Kontakte: Carsten Maschmeyer (rechts) mit Bundespräsident <br>Christian Wulff und dessen Gattin Bettina
Top-Kontakte: Carsten Maschmeyer (rechts) mit Bundespräsident
Christian Wulff und dessen Gattin Bettina
Es wirkte ein wenig trotzig: „Panorama“ habe 50 Jahre Erfahrung und lasse sich von niemandem einschüchtern, leitete Moderatorin Anja Reschke den mit „Die Unschuld vom Maschsee“ betitelten Film zu Carsten Maschmeyer ein.

Bereits am Vortag hatte das dritte Programm des NDR im Magazin „Zapp“ erneut Ausschnitte aus der vergangenen Woche ausgestrahlten, umstrittenen Dokumentation „ARD-Exklusiv: Der Drückerkönig und die Politik“ gezeigt. In „Zapp“ ging es hauptsächlich um das 60-seitige Anwaltsschreiben, mit dem Maschmeyer Im Vorfeld der Ausstrahlung die ARD-Intendanten beeinflussen wollte. Teile der Sendung hatte Maschmeyer über eine einstweilige Verfügung verbieten lassen. Diese Szenen hat der NDR inzwischen gelöscht, gegen die Verfügung aber auch Widerspruch eingelegt.

In „Panorama“ folgten nun überwiegend erneut Wiederholungen aus der NDR-Dokumentation, die vor einer Woche unter großer Anteilnahme der Medien in der ARD gelaufen war. Auch diesmal zeigte sich NDR-Autor Christoph Lütgert plakativ vor der Kamera. Eine weitere Anfrage an Maschmeyer zu einem Interview mit „Panorama“ sei erneut abgelehnt worden, hieß es.

Das Interview, das der AWD-Gründer am Tag nach der Ausstrahlung der „Bild“-Zeitung gab, wurde jedoch mehrfach zitiert. Lütgert arbeitete sich an einzelnen Aussagen ab und bemühte sich, sie zu zerpflücken. Dazu gab es Ausschnitte aus AWD-Schulungsvideos für Berater, die den früheren AWD-Chef unter anderem im Kundengespräch und am Steuer einer Boeing zeigen und offensichtlich aus den frühen 90er-Jahren stammen.

Die Nähe des Unternehmers zu Politikern wie Altbundeskanzler Gerhard Schröder, Ex-Arbeitsminister Walter Riester und Bundespräsident Christian Wulff wurde erneut betont, aber nicht weiter vertieft. Auch bei den von Lütgert präsentierten geschädigten Anlegern blieb letztlich im Dunkeln, wie die Beweislage konkret war und welche rechtlichen Schritte sie bereits unternommen hatten.

Fazit: Investigativ nachgelegt hat der NDR damit nicht, der Film wirkte eher wie eine trotzige Antwort auf Maschmeyers Mühen. Dessen kontinuierliche und vom NDR umfangreich dokumentierte Weigerung, mit den TV-Journalisten zu sprechen, erhellt allerdings ebenfalls nicht sonderlich.

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